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Die holländische Schule: III.
Aeltere Zeitgenossen von Rembrandt.
Stücke besitzt. Der Meister kann zu dieser Wenig erfreulichen
Art erst später gelangt sein, denn diese Werke würden den
Erfolg, den er in England gehabt haben muss, unerklärlich
erscheinen lassen. Auch ist er auf dem "Bildnisse des jan zle
W22!" von 1652 in Rotterdam (N0. 78.) viel wahrer und tüchtiger;
er folgt da im Allgemeinen der Art des Jan van Ravesteyn,
doch verräth er auch einigen Rembrandtischen EinHuss.
Rombout Troyen,
1- 1650.
N0. 566.
Figzzrmz."
"Eiäze
Bez. tast
Höhle mit Bjlzlsiiulevz
r., am Felsen:
Ilielen
oyhkvjm
Was zunächst den Gegenstand der Darstellung angeht, so
scheint es, dass man ihn als „Antrum Platonicum" aufzufassen
hat, dessen Begriff aus dem Stiche Jan Saenredams nach
Cornelius von Haarlem (Bartsch. N0. 39.) zu erkennen ist.
Hinsichtlich des Malers, R. Troye n, aber ist man auf die
dürftige Nachricht Houbrakens (llI. S. 53.) angewiesen, dass er
„italienische Landschaften, baufällige Schlösser und Durchsichten
von unterirdischen Höhlen darstellte, und zu Amsterdam, wo
er alle Zeit gewohnt hatte, 1650 gestorben ist."
Das Bildchen, Welches zum Vermächtniss der Frau von
Reinike gehört, hat eigenthümlich feine Vorzüge der malerischen
Behandlung, welche der in Rembrandt zur Vollendung
gelangten Richtung der holländischen Schule entsprechen,
während dagegen die Figuren noch etwas Alterthümliches,
selbst an den Einfluss Dürer's noch Gemahnendes haben.
Man könnte das Bild etwa zwischen 1610 und 1630 setzen.
Etwas später erscheint ein anderes, erheblich grösseres Bild
des Meisters, eine "Larzzisaliaft m12 dem kanzmäzlvdzen Wäibe", in
der Universitäts-Samrnlung zu Göttingen, die „R. Troyen fec."
bezeichnet ist. Die Landschaft erinnert in Erfindung und
Haltung stark an die grosse Landschaft Elsheimerls in hie-