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Die hol
ändische Schl
III.
Aeltere Zeitgenossen von Rembrandt.
Vosmaer (S. 59 ff.) rechnet ihn unter die Vorläufer von
Rembrandt, was ohne Zweifel richtig ist, da er elf Jahre
älter als dieser Meister war und, wie man meint unter An-
lehnung an Elsheimer und Honthorst, namentlich eine
Licht- und Schattenbehandlung pflegte, die Rembrandt zur
höchsten Vollendung entfaltete. Aber die letztere Ansicht ist
schon nicht mehr geschichtliche Thatsache, da man bis jetzt
kein Bild von Bramer kennt, welches vor Renibrandfs
Auftreten entstanden wäre. Alle Bilder, die man von Bramer
kennt, zeigen eine Beeinflussung durch Rembrandt und deshalb
ist es auch wieder richtig, ihn einen Nachahmer dieses Meisters
zu nennen. Als solcher fand er wenig Gnade vor den Augen
der neueren Kritik. Waagen (II. S. 119.) nennt ihn „einen der
widerstrebensten unter Rembrandts Nachfolgern, der dessen
Kunstweise in völliger Ausartung zeigt." Burger (II. S. 187f8.)
sagt von ihm, dass er von Rembrandt „nur den äusseren Schein
der Erfindungen und Gestalten nachgeahmt habe, dass seine
Gestalten nur Drahtpuppen seien, die von einer fremden Hand
krampfhaft aufgezogen wären." Diese und ähnliche Urtheile
gehen offenbar viel zu weit. Aber allerdings eine freie, selb-
ständige und sichere Kraft zeigen die Werke Bramefs auch
nicht.
Das hier vorliegende grosse Bild „Simcwz im Tempel" dürfte
eines der früheren Werke des Künstlers sein. Das Studium
der Italiener klingt noch stark in demselben nach, die Bolognesen
und Veronese lugen aus Köpfen, Stellungen und Farbentönen
hervor; und dazu ist die ganze Licht- und Schattenbehandlung
Rembrandtisch. Da dieses Gemälde den Dresdener Stücken
von 1637 und 1638 (No. 112719.) sehr ähnelt, so dürfte es etwa
auch um diese Zeit entstanden sein.
Später scheint Bramer zu tieferen und selbst schwarzen
Schatten, zu prächtigen glanzvollen Farben und zu einer
naturalistischen Zeichnung übergegangen zu sein, wie der, hier
weiter vorliegende, in seiner Art höchst ausgezeichnete Wßmzx
zuzter den Sclzrzjftgelekrten" von 164 . (No. 513.) darthut.
Ein drittes Bild, eine "BESCÄYZEZYIIZHZSY" (No. 512.), welches
das Gegenstück zu dem letztgenannten Gemälde ist und mit