210
Die holländische Schulei
III. Aeltere Zeitgenossen von Rembrandt.
N0. 480. "Die Entdeckung des Felzltrittes der Kallislo."
Bez. an dem senkrechten Uferrancle, unmittelbar unter den
Füssen der in der Mitte liegenden weiblichen Figur:
Aclriaexxß Niefalänclf
Alle diese vier Stücke sind mit dem Namen „Adriaen
van Nieuland" und einer Jahreszahl bezeichnet. Die letzteren
drei von 1640, 1641 und 1654 sind eng verwandt und rühren
ganz unzweifelhaft von einem und demselben Meister her.
Besonders stimmen N0. 479 und 480 in der Anlage und Be-
handlung der durchbrochenen Felsen überein, in der Anordnung
der Figurengruppen, wie in Zeichnung, Typus und Bewegung
der einzelnen Figuren; zu der liegenden Figur in der Mitte
vorn auf N0. 480 ist sogar dasselbe Modellstudium benutzt
worden, wie zu der auf dem Steine sitzenden links vorn auf
N0. 479. N0. 663 hat nun wieder mit N0. 479 entscheidende
Uebereinstimmungen in der Behandlung des Baumschlages
wie in den Tönen der Landschaft. Alle drei Bilder lassen in
gewisser Beziehung den Vlamingen erkennen, und insbesondere
zeigen die Reiter auf N0. 663 eine Anlehnung an Rubens,
während allerdings der Styl der Figuren auf N0. 479 und 480
an Poelenburg erinnert, und die Felsen namentlich auf N0. 479
an Cuylenborch. Zwischen dem ältesten dieser drei Bilder und
dem "Kiirbcrzstiick" N0. 866 von 1616 liegen 24 Jahre. Diese
Lücke wird bis jetzt nur durch ein Gemälde, den "Aufzug der
Aursäzfzzgen" (omgang der Leprozen) von 1633, im Rathhause
zu Amsterdam (N0. 83.) ausgefüllt, doch wird dasselbe, soweit
man bei seiner Aufhängung in einer halbdunkeln Ecke urtheilen
kann, nicht als Mittelglied zwischen dem Küchenstücke und
den späteren Bildern angesehen werden können. EineAbbildung
dieses Gemäldes ist dem fünften Bande des P. Scheltemakchen
Werkes AmstePs oudheid etc. beigegeben.
Zu dem nßickerzslürke" von 1616 ist nirgends ein Seiten-
stück bekannt, während Genossen jener drei Bilder öfter an-
zutreffen sind, so z. B. ein "Raub der Praserpirza" von 164g in