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Die holländische Schule:
III.
Aeltere Zeitgenossen von Rembrandt.
Gruppe der Breughel, Vinckboons und Genossen, doch
geht er mit sehr offenem Auge auch auf die Eigenthümlich-
keiten des holländischen Lebens ein, die er dann mit grossem
Glück in einer Weise darzustellen wusste, welche in Hendrik
van Averkamp typisch wurde. Diese Beobachtungen stützen
sich im wesentlichen auf die beiden, aus der Suermondfschen
Sammlung stammenden Bilder des „S0lnmers" und nmnzws"
von 1614 in Berlin (N0. 741 A. und den nßesuclz des
Przäzzezz 111421122 auf der Kzrmess zu Rzjswzjle" von 1618 in
Amsterdam (No. 375.) und der berühmten, etwa auch dieser
Zeit angehörenden "Seelenßsrlzerei" daselbst (N0. 374.). Unter
welchen Einflüssen er sich dann weiter ausbildete und ent-
wickelte, lässt sich nicht übersehen, doch genügte schon in
jener kunstbewegten Zeit sein eigener glücklicher und unbe-
fangener Sinn in der Auffassung der Natur, der Formen wie
des Lichtes und der Schatten, um ihn sicher zu geleiten. In
jener vermittelnden Stellung aber zwischen den älteren
vlämischen und den späteren holländischen Meistern, namentlich
den Landschaftern liegt sicher seine hauptsächlichste Bedeutung
in der Kunstgeschichte.
Die Hauptquelle für die Nachrichten über Adriaen van
de Venne ist Cornelius de Bie (S. 23416.). Ihn führt auch
Bleyswijk in seiner Beschryvinge der stadt Delft etc. (Delft
1667. S. 85718.) wörtlich an, doch war dieser im Stande, den
Todestag mit dem 12 November 1662 noch hinzuzufügen.
Neuerdings hat jedoch Kramm (VI. S. 1696.), auf Grund einer
Mittheilung in P. Terwesteds Handschrift, das Todesjahr auf
1665 berichtigen zu müssen geglaubt. Dieser Schluss ist jedoch
nicht bündig. Denn bei Terwesten heisst es nach Kramnfs
eigener Anführung nur, dass Venne „auf der Todtengeldsliste
für 1665 als verstorben angemerkt steht und dass er also in
diesem Jahre oder ungefähr um dasselbe (daar omtrent) ge-
storben sein muss." Man weiss ja, dass die Zahlung des
Todtengeldes an die Gildekasse sich bisweilen Jahre lang ver-
schleppte, man kann also nicht weiter gehen als Terwesten
selbst. .,Un'1 das Jahr 1665" wird aber auch mit Bezug auf
den 12 November 1662 gesagt werden können, und es liegt
daher nicht der leiseste Grund vor, Bleyswijlös ganz bestimmte