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Die holländische Schule:
Die Utrechter Schule.
mit emsigem Fleiss hielt, dadurch er endlich zu einem perfecten
Mahler und guten Kupfer-Aetzer geworden." Sandrart war
von 1621 bis etwa 1627 in Utrecht, er berichtet also aus persön-
licher Kenntniss.
Schon Kramm (I. S. 167.) hielt es für sehr wahrscheinlich
und P. Scheltema (AmstePs oudheid etc. Amsterdam 1861.
IV. S. 73 H.) ist der bestimmten Ansicht, dass dieser Meister
und Jan Gerritsz van Bronckhorst eine und dieselbe
Person seien, doch erscheinen die hierfür vorgebrachten Gründe
nicht völlig zwingend, namentlich dann nicht, wenn man erwägt,
dass die Annahme, auch Jan van Bronchorst sei der Sohn des
Malers Gerrit Huigensz van Bronckhorst gewesen, durch
nichts erwiesen ist. Der Sohn des letzteren ist natürlich
Gerritszon, dass aber ausser diesem Jan Gerritszon van
Bronckhorst, auch ein Jan van Bronchorst zu Utrecht ans
Licht gekommen sei, wird man doch für möglich halten dürfen.
Immerhin aber sind jene Gründe sehr beachtenswerth.
Und besonders verdiente auch weiter noch hervorgehoben zu
werden, dass nach de Bie Jan sich eng an Poelenburg anschloss,
und dass von Jan Gerritsz. eine Reihe von Stichen nach diesem
Meister vorliegen. Diese haben freilich mit den Gemälden 'des
Jan keine Uebereinstimmung, aber Sandrart nennt Jan ausdrück-
lich Maler und Kupferätzer: man kennt jedoch nur Aetzblätter
von Jan Gerritsz. Ferner kommen beide Namen in den Utrechter
Stadtrechnungen von 1626 bis 1643 vor, und zwar heisst es im
Jahre 1638l9 zuerst: „Jan van Bronckhorst Glasmacher bezahlt
gleiche 12 Gulden für ein Glas mit dem Stadtwappen u. s. w." und
ferner ,.Jan Gerritsen van Bronckhorst noch bezahlt die Summe
von 16 Gulden auch für ein Glas u. s. w." (Archief voor nederl.
kunstgeschied. II. 256g.) Dies „noch" hat nur einen Sinn,
wenn Jan Gerritsen derselbe ist wie Jan.
Dagegen ist wieder zu berücksichtigen, dass „Jan van
Bronckhorst, van Uytrecht" am 29 Januar 1652 Bürger zu
Amsterdam durch Einkauf geworden (Scheltema, Rembrandt
etc. S. und dass Jan Gerritsz. Bronckhorst kurz vor dem
_13 April 1678 daselbst gestorben ist. (Scheltema, AmstePs
oudh. etc. lV. S. 85. 88.) Aber aus den Listen der Utrechter
Lukasgilde (S. Muller, Schilder-vereenigingen etc. S. 131.) ergiebt