Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

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Die holländische Schule: 
Die Utrechter Schule. 
gewohnten Farbenstellung. Da nun dieses Bild in Antwerpen 
selbst entstanden ist, so erscheint es besonders geeignet, die 
Selbständigkeit des Meisters in ein helles Licht zu setzen. 
Das letzte der vorliegenden Bilder gehört dem Jahre 1640 
an und zeigt die erfolgreiche Weiterentwickelung sowohl im 
Vortrage, der erheblich reifer und auch breiter geworden ist, 
wie in der Stimmung, die einheitlicher, geschlossener und 
wahrer erscheint. Dieser Zeit ungefähr oder wohl einer noch 
wenig späteren Wird auch das erste der Bilder, N0. 678, ange- 
hören, welches noch reifer erscheint und durch eine grosse 
Schönheit des Baumschlages sich auszeichnet. Dasselbe war 
im Jahre 1739 erworben worden, und schon das handschrift- 
liche Verzeichniss von 1744 bemerkt, dass „darinnen die Figuren 
von Corn. Poelenburg" sind. Da Poelenburg nach Houbraken, 
Descamps u. a. sehr vielfach die Figuren in die Landschaften 
von A. Keirincx gemalt hat und die hier vorliegenden mit 
seiner Art durchaus stimmen, so ist nicht abzusehen, weshalb 
man diese alte Angabe als nicht glaubwürdig unterdrücken 
sollte, wie das in den Pape'schen und späteren Katalogen ge- 
schehen war.  
Anderweitig bezeichnete Bilder des A. Keirincx findet 
man z. B. in Dresden (No. 1487.) "Walrigegcnd mit Teirlz" von 
1620, die in Auffassung und Behandlung mit der vorliegenden 
N0. 679 vom Jahre 1621 übereinstimmt, und im Haag (No.  
„ Waldlrznrlsclzzzft", die mit der hiesigen grossen Landschaft stimmt. 
Nicht bezeichnete Bilder, die jedoch mit echten Werken über- 
einstimmen, besitzen die Sammlungen zu Dresden, München, 
Rotterdam u. a. O. In Dresden befindet sich zunächst eine 
sehr schöne Landschaft (N0. 1490.), welche in Bezug auf den 
Ton der Ferne und die Zeichnung des Baumschlages mit der 
vorliegenden N0. 680 vom Jahre 1640 übereinstimmt, aber 
ferner noch lehrt, dass hier bereits ein Einfluss des Jan van 
Goyen stattgefunden hat. Die Vergleichung mit dem Dresdener 
Bilde des letzteren vom Jahre 1633 (No. 1130.) kann hiervon 
völlig überzeugen. Diesem Dresdener Bilde und also auch 
der hiesigen N0. 680 eng verwandt ist eine nllzzrzzisrhaft" in 
der Liechtensteinlschen Gallerie zu Wien (No. 1418.), die sich 
durch eine poesievolle Anordnung auszeichnet; der blaue
	        
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