Jost Cornelisz.
Drooch Sloot.
175
Utrecht (N0. 25.) kommt eine Darstellung desselben Gegenstandes
vor. Die Werke des Meisters, wie sie sich ausser den oben
genannten noch in Utrecht (N0. 20-24.), im Haag (N0. 30 und
in Rotterdamm (N0. in Wien, in Paris (N0. 132.) und
an anderen Orten befinden, sind in ihrer eigenthümlichen Art
unverkennbar, und stimmen ganz mit dem vorliegenden Bilde
überein, wenn auch bisweilen die Farbenhaltung tiefer ist,
wie z. B. auf dem Antwerpener Bilde, oder von höherer
Leuchtkraft, wie etwa auf den Utrechter Stücken N0. 23 und
24, zwei lang gestreckten Darstellungen neutestamentlicher
Gleichnisse, oder wenn durch den Gegenstand selbst, wie etwa
in Stadtansichten, ein Einfluss auf die Behandlung ausgeübt
wurde. Die Kraft des Meisters liegt mehr in der Landschaft
als im Figürlichen, mehr in dem Streben nach malerischen
Stimmungen als in der richtigen Zeichnung. In letzterer Hin-
sicht verstösst er nicht selten sogar gegen die Proportionalität;
man kann dies z. B. auch auf dem vorliegenden Bilde an ver-
schiedenen Füssen und Händen, wie etwa dem rechten Ellen-
bogen und der Hand des Engels sehen.
Die Lebensumstände Drooch Sl00t's sind nur durch
wenige Nachrichten erhellt: 1616 wurde er Meister, war zuerst
1623 Dekan der Lukasgilde in Utrecht, 1638 Vorsteher des
Hiobsspitales daselbst; 1666 war er noch Mitglied des dortigen
„Schildersc0llege." (S. Muller, Schilder-vereenigingen te Utrecht
etc. S. 105. 128. 33. Immerzeel. I. S. 197.) Die jüngsten seiner
Arbeiten scheinen die beiden Stücke im Haag zu sein, die mit
der Jahreszahl 1652 bezeichnet sind, oder wenn Parthey (Bilder-
saal ll. S. 358.) zuverlässig berichtet war, ein Bild bei Hemmer-
lein in Bamberg, welches die Jahreszahl 1655 trägt. Vergl.
W. Burger, II. S. 275. und Archief voor nederl. Kunstgesch.
II. S. 254.