Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Joachim XVtewael 
Ein weiteres Gemälde des Uitewael wird bei Mander noch 
erwähnt, dessen Gegenstand einem Bilde des Belvedere in Wien 
(II. Stock. III. N0. 43.) von 1607 nahe steht; es ist eine „V2r- 
Äziißzdzgtzzng der Geburt Cizrzstj (m die hdrtwz", während das Wiener 
Bild die „Azz!1ez'zuzg des Clzrisikizzdcs durch die 117191021" darstellt. 
Beides sind Nachtstücke. Bei dem letzteren geht alles Licht 
von dem Jesuskinde aus; hinsichtlich des Styles und der 
Zeichnung entspricht es der akademischen Richtung und durch 
den Charakter der Farben erinnert es an Abraham Bloemaert. 
Ob Uitewael durch diesen seinen berühmten Stadtgenossen 
beeinflusst worden ist, oder 0b die Verwandtschaft auf die- 
selben Vorbilder, Anregungen oder Lehrer  beide Waren 
Schüler des Joost de Beer  zurückzuführen ist, wird wohl 
kaum zu entscheiden sein. Doch bezeugt diese Uebereinstimmung 
die Eigenartigkeit der Utrechter S chule. Ein zweites Bild in 
Wien (Ebenda N0. 37.) gleichfalls von 1607, „D[amz und A eiiiozz" 
vorstellend, steht dem vorliegenden Bilde nahe, nur sind die 
Figuren in grösserem Maasstabe gehalten. 
Ganz abweichend von diesen kleineren, sauber gemalten 
Werken erscheinen drei Bilder im Museum zu Utrecht 
(N0. 10618.), die von grossem Maasstabe und von breiter Be- 
handlung sind, auch im Gegenstande von den sonstigen Vor- 
würfen des Meisters abweichen; es sind eine „Frurlzt- und 
Gemiisnbzirzzilcrin" und das wßildlzzks bEfe-zcßaefs und seiner Galtin." 
Freunde der neueren deutschen Kunst werden mit einiger 
Verwunderung bemerken, dass hier bei Uitewael Formen, 
Stellungen und Bewegungen vorkommen, die man in den 
Werken Genelli's zu sehen gewohnt ist. 
Die Stiche biblischer Darstellungen, welche Willem 
Swanenburg nach Uitewael anfertigte, lassen erkennen, dass 
der letztere später dem Einflusse des Cornelius von Haarlem, 
des Karel van Man der, namentlich aber des Heinrich 
Goltzius sich unterwarf; Styl und Zeichnung sind äusserst 
manieristisch.
	        
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