Antoni s Mor.
163
fremder Einflüsse hinein, und es gehören ihr auch viele Nicht-
utrechtische Künstler an, so dass ich die betreffenden Meister
nicht hier bei der Utrechter Schule aufgeführt habe.
Vergl. Bd. I. S. 32.
Antonis Mor,
1 5 X9--I 575.
N0. 118. "Der Mann mit
sitzend, fast dreivißrtel Fzgzzr."
der:
Haudsclzulzelz;
Bilzilziss,
Aus Paris unter der Benennung nßildzziss des Tlwmas
11101413" in die Sammlung als „Ersatz" (s. hier S. 17.) ge-
kommen, wird das Bild in den Papdschen Katalogen wie
in dem BarthePschen von 1859 als ein Werk Hans Hol-
bein's des jüngern Lind als das "ßilrllziss des englischen Staais-
lezmzlers Tlmmas Morus" aufgeführt. Der BarthePsche Katalog
von 1862 bezeichnet es als "ßilziniss eines IJWIMIJanIzIeIz" von
Antonis Mor, der Blasius"sche von 1867 stellt die frühere
Bezeichnung, und derjenige von 1868 die BarthePsche von
1862 wieder her. So ist das Bild einem Wechsel der Be-
nennungen seines Meisters sowohl, wie seines Gegenstandes
ausgesetzt gewesen, über welchen man zum Schluss zu
kommen wünschen muss.
Zunächst ergiebt sich aus einem Vergleiche mit den Bild-
nissen des Thomas Morus, besonders auch der Zeichnung
Holbein's von Morus und dessen Familie, die das Museum
zu Basel besitzt, dass der hier dargestellte Mann nicht Thomas
Morus ist und sein kann. Man hat es also mit dem nßildzzisse
reines (Jnllzlaazznterf zu thun.
Sieht man weiter das Werk unbefangen auf seine künst-
lerischen Eigenschaften an, so wird man erkennen, dass es etwa
der Zeit des dritten Viertels vom sechszehnten Jahrhundert ange-
hört. Man bemerkt allerdings eine Auffassung, die an Holbein
erinnert, aber zugleich eine Behandlungsart, die in den Schatten
viel kräftiger ist und tiefer geht, als die Holbeinls, die auf
hervortretende rein malerische Bestrebungen, auf die Betonung
der Gegensätze von Licht und Schatten hinweist. Mit dieser
11'?