162
Die holländische Schule:
Die Utrcchtex
xule.
heit gegenüber der eigentlich holländischen Schule leicht zu
erkennen ist. i
Der Hauptmeister der Utrechter Schule ist Abraham
Bloemaert, der ein hohes Alter erreicht und eine Menge
von Nachfolgern herangebildet hat. Von ihm besitzt die
Sammlung drei Bilder. Neben ihm sind Joachim Uytewael,
Jan Bylert, Hendrik Bloemaert, J. van Bronckhorst,
Drooch-Sloot, Abr. Willaerts, Knupfer und Geeraard
Honthorst, die sämmtlich Genossen und Schüler Abrahami
Bloemaerfs waren, hier gleichfalls vertreten. Mit Honthorst,
der nach Sandrarfs Berichten sogar eine Akademie hielt,
erreichte die altere Richtung der Schule ihr Ende, indem er
sich der Art der eigentlichen Holländer anschloss und seinen
Werken eine bedeutend grössere Vollendung in malerischer
Hinsicht gab.
Doch setzte sich die Utrechter Schule in der Landschaft
auf eigenthümliche Weise fort, indem hier Poelenburg, der
gleichfalls ein Schüler A. Bloemaerfs war. die bestimmende
Richtung angab. Neben ihm nahm der von Antwerpen ge-
kommene Alexander Keirincx eine bedeutungsvolle Stellung
ein. Beide Wurden offenbar auch durch Roeland Savery,
der sich 1612 zu Utrecht niedergelassen hatte und daselbst bis
zu seinem Tode 1639 wohnte, beeinflusst. Herman Saft-
leven in seinen Anfängen, wie sie durch das hiesige Bild
N0. 689 veranschaulicht werden, D. Vertangen, Jan van
der Lys, J. E. Esselins und Abraham van Cuylen-
borch, von denen särnmtlich ebenfalls Werke hier vor-
handen sind, gehören in diese Gruppe. Auch Moses van
Uytenbroeck, der sich in seiner späteren Zeit an Poelenburg
eng anlehnte, würde hier zu nennen sein, doch gehört er ur-
sprünglich nach dem Haag und ist der folgenden Gruppe ein-
gereiht worden.
Endlich weisen die Hauptmeister unter den Italikern der
holländischen Landschaftsmaler auch nach Utrecht. Jan und
Andreas Both waren sogar auch Schüler des Abr. Bloernaert;
die beiden Heusch stammten aus Utrecht und auch Swane-
velt wird hier seine erste Unterweisung erhalten haben. In
die Entwickelung dieser Richtung spielen jedoch eine Menge