Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

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Die holländische Schule: 
Meister des XVI Jahrhunderts. 
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Die selbständige Thätigkeit des Cornelius von Haarlem, 
nachdem er von mehrjährigen Studienreisen zurückgekehrt 
war, begann mit der "Sclzizifzezzizzalzlzcit" von 1583 im Museum 
zu Haarlem. (Siehe Bd. I. S. 119 ff.) In diesen und ähnlichen 
Werken, wo der Künstler der Natur ganz frei gegenüber stand, 
zeigt er die sichere Grösse seiner Auffassung und Darstellungs- 
kraft. Da ist keine vermeintliche Verschönerung, keine Styli- 
sirung, keine Uebertreibung der Form: gesunde Wirklichkeit, 
gewandt und fertig auf die Leinwand hingemalt. Aber in den 
Bildern, wo er Gegenstände der Sage oder Geschichte zur 
Anschauung bringt, suchte er von Anfang an die klassischen 
Vorbilder oder wenigstens die Akademiker nachzuahmen, und 
er verhel dabei in eine erstaunliche Uebertreibung der Form. 
Man darf über dieser Schwäche, die allerdings zuerst sehr ab- 
stossend wirkt, die_V0rzüge und die geschichtliche Bedeutung 
des Cornelius von Haarlem nicht übersehen. Diese sind neben 
den allgemeinen Errungenschaften, welche die akademische 
Richtung gewährte, ohne Zweifel auf dem Gebiete des rein 
Malerischen zu suchen; die Ausbildung der Modellirung des 
Nackten durch Schatten und Halbschatten, die Rundung der 
Figuren und die räumliche Vertiefung des Grundes, die Ein- 
führung mannigfacher Töne und Halbtöne, die Entwickelung des 
Helldunkels, die Stimmung der Malerei zum Koloristischen ver- 
danken ihm sehr wesentliche Förderungen. Ein Vergleich der 
vorliegenden Bilder, besonders etwa des ngolzlwzßlz Zmffrrllers" 
(N0. 440.) mit dem hiesigen Gemälde des Floris „Mm-s und 
Venus" (N0. 418.), die beide in lebensgrossen Figuren gehalten 
sind, kann dies unmittelbar und völlig zur Anschauung bringen, 
und zugleich einen derjenigen Wesentlichen Punkte darlegen, 
in dem sich schon zu jener Zeit die vlämische und holländische
	        
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