Volltext: Die niederländischen Schulen im herzoglichen Museum zu Braunschweig (Bd. 2)

Lukas van Leyden. 
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die Hauptsache, dass der Hondiudsche Stich den Stocläschen 
Stich und noch mehr und unmittelbarer das hiesige Selbst- 
bildniss bestätigt, damit aber zugleich auch das Blatt von 1525 
aus der Reihe der Bildnisse und Selbstbildnisse des Lukas von 
Leyden streicht. Ein Bildniss des Lukas von Leyden beündet 
sich auch in den Ufiizien; es liegt in einem Stiche von 
P. A. Pazzi im Museo iiorentino (I. S. 91.) vor. Allerdings 
ist dies Bildniss von der Seite genommen, jedoch ist die Aehnlich- 
keit mit dem hier vorliegenden ganz unverkennbar: dieselbe 
Mütze, derselbe Haarschnitt, dieselbe Nase, dieselben starken 
Lippen u. s. w. Man wird also auch hieraus eine Bestätigung 
des dargelegten Sachverhaltes entnehmen müssen. 
Ich führe endlich noch an, dass bei D'Argenville (II. 47.) 
das Bildniss des Lukas von Leyden nach dem Stock'schen 
Stiche gegeben ist, dass auch Kramm nicht an der Richtigkeit des 
Stock'schen Stiches zweifelt, den er vielmehr das am meisten 
bekannte Bildniss des Lukas nennt, dass endlich die "Kunst- 
kronijk" schon 1370 eine mir allerdings erst nach Beendigung 
der hier gemachten Untersuchung bekannt gewordene Mit- 
theilung folgenden Inhaltes brachte: Herr van der Kellen aus 
Utrecht habe nach dem Stiche von Stock das hiesige Gemälde 
als das Original dieses Stiches erkannt. „Mit dieser Ent- 
deckung  heisst es dann weiter  haben wir sowohl ein 
Bildniss als eine Malerei unseres grossen Meisters Lukas ge- 
wonnen." Es gereicht mir zur Genugthuung, das Ergebniss der 
vorstehenden Untersuchung durch einen so kenntnissreichen 
Fachmann wie Herrn van der Kellen bestätigt zu sehen, und 
glaube ich, dass man mit Ueberzeugung dem Gemälde die 
Bezeichnung „Selbstbz'ldniss des Lukas von Lqjzden" geben kann  
Und muss.
	        
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