Die vlämische Schule:
Jan den Duyts.
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C. de Bie berichtet in seinem Gulden-Cabinet (S. 370.),
dass dieser Künstler damals, im Jahre 1661 oder auch im
Februar 1662, 33 Jahre alt gewesen sei; danach nahm Kramm
(Il. S. 387.) das Geburtsjahr mit 1628 an. Branden (S. 939.) gab
den 28 Februar 1629, leider ohne Bezeichnung seiner Quelle,
als Geburtstag an. Nach den Liggeren trat er 1641l2 bei
Francis Denys in die Lehre, ward 164718 Meister, hatte
155MB zwei Schüler und starb zugleich mit seiner Frau 1676l7.
(II. S. 129. 133. 187. 341. 456.) De Bie lobt und rühmt ihn ganz
Elusserordentlich und bemerkt auch, dass er Göttergeschichten
„eine badende Dimm, eine schlafende Venus mit nackten Kindern
und ähnliche Gegenstände" gemalt habe. Zu den letzteren
gehört denn auch das vorliegende Bild. Dasselbe Weist sich
als eine nur massige Arbeit der ausklingenden Rubens-
Van Dyck'schen Schule aus, und die Zeit, welche hierdurch
bestimmt wird, stimmt vollkommen mit den oben gemachten
Angaben. Wenn de Bie den „übersüssen und lieblichen Kunst-
pinsel" des Meisters bewundert, so wird man auch dies, im
Sinne des Geschmackes jener Zeit, in dem vorliegenden Bilde
begründet finden, besonders wenn man berücksichtigt, dass in
den Epochen verfallender Kunst, wo die Virtuosen und
Manieristen den Ton angeben, stets und überall unmässig
gelobt und bewundert wird. Und das "übersüss" des de Bie
stellt das Urtheil zudem doch wohl auch sonst ziemlich richtig.
Ein zweites Bild desselben Meisters, eine „Traucr um dm
Leitlmzmz Clu-isti", befindet sich in der Kirche zu Wommel-
gllßm bei Antwerpen (Liggeren II. S. 187.), ein drittes, nur
eine sehr mittelmässige Arbeit, eine wmytlzalogzkcltre Darstellung",
Von 1671 im Museum des Haag auf dem Sammelbilde des
Gonzales Coquez (N0. 202. Im Gulden-Cabinet ist
das Bildniss des Aertus Quellinus nach seinem Gemälde
Vorl C. Lauwers gestochen. (S. 555.)
Dass im Eberleinschen Verzeichnisse der Vorname mit
A: angegeben war, kann nur eine der kleinen Ungenauigkeiten
Sein, die sich dort, dem damaligen Stande wissenschaftlicher
Kßnntniss entsprechend, nicht selten finden. Einen A. Duyts
dürfte es überhaupt nicht gegeben haben.
Jan den Duyts gehört einer Familie an, die, wie der
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