Die vlämische Schule:
ältere.
Jan van Kessel der
x25
1679; während sein ältester Sohn Ferdinand, geboren 1648,
wahrscheinlich 1696, der vierte Sohn Jan, geboren 1654, der
Jan van Kessel der jüngere genannt wird, 1708 starb. In den
älteren Angaben sind also Zahlen, welche den Söhnen zuge-
hören, auf den Vater bezogen worden. Auch ist bei Eberlein
der Vorname Ferdinand statt Jan gesetzt, eine Verwechselung,
die sich öfters, insbesondere auch bei Waagen (Handbuch l.
S. 315.) noch wiederholt, und endlich ist der Meister auch der
holländischen Schule zugetheilt worden, indem er wieder mit
Jan van Kessel aus Amsterdam (1648-1698), dem ausgezeich-
neten Nachfolger des Ruisdael, verwechselt wurde. Den
Namen Kessel von dem Bilde gänzlich zu trennen, möchte
gewagt sein, aber dasselbe kann dann nur mit Jan dem älteren
in Verbindung gebracht werden. Cornelius de Bie (S. 409.)
macht schon auf die Vielseitigkeit dieses Kessel aufmerksam,
und nach Houbraken (II. S. 139.) malte er ausser Blumen und
andern Sachen auch „kleine Landschäftcheit so ausgeführt,
kunstreich und hübsch, wie Jan Breughel es machen konnte."
Diese Angabe befindet sich in voller Uebereinstimmung mit
dem landschaftlichen Theile des vorliegenden Bildes. Der
Hgürliche Theil zeigt den Maler freilich als etwas ungeschickten
Nachahmer des Rubens, doch ist zu berücksichtigen, dass die
vordere Gruppe gelitten hat. Dass aber ein Antwerpener
Maler, der 1626 geboren war, Rubens nachahmte, erscheint
als selbstverständlich, dass er aber noch nicht glücklicher
hierin war scheint anzuzeigen, dass das Bild noch seiner An-
fangszeit angehört, womit wiederum der Charakter der Land-
schaft, der sich in der vlämischen Schule nahch der Mitte des
Jahrhunderts doch endgültig änderte, stimmt. Das Bild wird
also um 1645, als Jan van Kessel der ältere, noch nicht
20 Jahre alt, Freimeister wurde, entstanden sein.
N0. 602.
iüngern.
Siehe
117:
nach
David
Teniers
dem