Die vlämische Schule:
Peeter Neefs der ältere oder der jüngere.
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genügend klar festgestellt sind. Nur im allgemeinen heisst
es, habe der Sohn den Vater nicht erreicht. Weitere bestimmte
Angaben sind um so schwieriger zu machen, als auch die
Lebensverhältnisse beider Künstler noch sehr im Dunkeln
liegen, jedenfalls aber ein gleichzeitiges Arbeiten vom Vater
und Sohn während einer Reihe von Jahren etwa von 1640
bis nach 1655 stattgefunden hat. Wem nun das vorliegende
Bild zugehört, lässt sich zur Zeit nicht sagen. Für den jüngeren
Peeter Neeffs möchte sprechen, dass die Bezeichnung des
Bildes, dem ganzen Charakter der Schrift nach, fast genau
mit der Bezeichnung eines Gemäldes im Haag (N0. 211.) über-
einstimmt, welches ihm zugeeignet ist und wo die Figuren
von Frans Francken demdritten ausgeführt sind. Dagegen
zeigt wieder das bereits (S. 72.) erwähnte Bild in Gent (N0
welches dem älteren Neeffs zugeeignet ist, eine ähnliche Be-
zeichnung mit der Jahreszahl 1651. Dazu kommt, dass aus den
Eigenthümlichkeiten der Bezeichnung bei diesen Künstlern
überhaupt nichts Sicheres zu schliessen ist, weil sie die merk-
würdigsten Aenderungen und Umgestaltungen liebten. In
Amsterdam sind drei Bilder des Vaters mit den Bezeichnungen:
PEETER NEEFF S. -PEETER NEF S. PETRVS NEFS.
In London eines mit P. Neefs, in Brüssel eines mit PEETER
NEFFS und eines mit NEFS; die erwähnten Bilder im Haag
und in Gent zeigen die Form Peeter neeffs, das hiesige dagegen
Peteer neefs u. s. w. Möglich scheint es ja, dass diese letzteren
Bezeichnungen mit den kleinen Buchstaben dem Sohne, jene
andern dem Vater zugehören, doch ist auch hierüber eine
Entscheidung nicht möglich. Unter diesen Umständen kann es
nicht befremden, dass unter den Bildern der Neefs noch nicht
eine klare Sichtung oder Scheidung stattgefunden hat, und
dass es deshalb auch hier unentschieden gelassen ist, ob das
Vorliegende Bild dem Vater oder Sohne zugehört.
_ Vom Leben der beiden Neefs weiss man, dass der Vater
Zwlsßhen 1578 und 1582 geboren sein muss (F. J. van den
Branden S. 609.), dass er im Jahre 1609 F reimeister der Lukas-
ällfle 1I1 Antwerpen wurde (Liggeren I. S. 454.), dass er 1612
dtärzajälhlfgcäzedaslsöfä 5 Kinder hatte, iron denen das dritte, Peter
, geboren war, und dass er am 26 Februar