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Die vlümische Schule:
Pieter van der Faes gen.
Lely
Pieter
van
der Faes gen.
1618- 1680.
Lely
„R eiierbildrziss
eines
Unbekannten."
Bei Eberlein (I Gall. No. 212.) ist dies Gemälde als Bildniss
Cromwellis von der Hand des A. van Dyck aufgeführt. Pape
bezeichnete es als Bildniss "eine: Unbekannten aus der Zeit
Hannah's VIII", obwohl die Tracht des Dargestellten dieser
Zeit garnicht entspricht; auch behielt er den Künstlernamen
bei, obwohl van Dyck doch erst 52 Jahre nach dem Tode
Heinrichs VIII. (T 1547.) zur Welt kam. Später machte er dann
aus dem Unbekannten den "Lord Straforzi au: der Zei!
Ifeznrzklzis 17711.", der jedoch auch erst 46 Jahre nach Heinrichs
Tode geboren wurde. Diese Benennung ist beibehalten worden,
aber sie ist ebensowenig haltbar wie die ältere, nach welcher
der Dargestellte Cromwell sein sollte. Zum Beweise der Un-
richtigkeit beider Angaben darf nur der Stich Wenzel Hollar"s
nach dem Bildnisse Straffords, welches van Dyck 1640 gemalt
hat (Parthey No. 1508.), oder eines der vielen Bildnisse Cromwellis
z. B. dasjenige nach Faes, welches bei Filhol (ll. No. 89.) ge-
stochen ist, herangezogen worden. Der Name des van Dyck,
den das Bild führte, ist dann in den Blasiuäschen Katalogen
mit dem des Pieter-van der Faes vertauscht worden. Dies
ist gewiss auch insofern ganz zutreffend, als diese Benennung
kunstgeschichtlich die Richtung bezeichnet, in welcher der Maler
des Bildes zu suchen ist; dass es Faes selbst sei, bleibt jedoch
zweifelhaft, wenn auch wahrscheinlich.
F aes lernt man am besten in London, in Hampton-Court
und in der "National-Portrait-Gallery" kennen. Er zeigt sich
da durchaus als ein Nachahmer van Dyck's, jedoch nicht selten
bereits sehr manierirt in der Zeichnung, besonders der Hände,
äusserlich im Ausdruck, ungesund in der Farbe und dekorativ
im Vortrage; er ist nur ein mittleres Talent, jedoch ein ge-
schickter Macher im Geschmacke der Zeit, ein wahrer Mode-
virtuos. Dies erklärt, dass er, wie Cornelius de Bie (S. 385.)
berichtet, ein „zweiter Rubens" genannt werden konnte.
Von seiner Kunstrichtung können schon seine Selbstbildnisse
mit dem vornehm selbstbewussten Gesicht unter der Riesen