Die vlämische Schule:
Peeter Meulener.
III
(0,81 E br. 0,54 m h.) in der gräHich Nostitdschen
Prag (N0. 291.), welches
vkeitergrgfealzt"
Sammlung zu
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bezeichnet ist.
Was die hier dargestellte Schlacht betrifft, so wurde sie
bei Eberlein (I1 Gall. No. x8.) „a'zkz Sclzlaclzt bei Breda" genannt
und hinzugefügt, dass der baarhäuptige Mann zwischen den
beiden Reitern, dem die Pistole vorgehalten wird, der Herzog
Christian von Braunschweig sei. Dieser ist aber niemals
an einem Treffen von Breda betheiligt gewesen, auch ist er
nicht in diesem überwundenen Manne, sondern in dem vor-
nehmen Reiter dargestellt, welcher links auf dem Schimmel
dahersprengt. Das Gesicht dieses Reiters ist durchaus den
zahlreichen bekannten Bildnissen Christian's ähnlich, unter
denen sich Stiche nach Mierevelt, Moorelse, van Dyk und
anderen hervorragenden Meistern befinden. Bei Barthel ist dann
das Bild als die _.,Sclzlazlzt von Fleuris" aufgefasst, die Christian
im Verein mit Mansfeld gegen Spinola gewonnen haben sollte;
die Stadt im Hintergrunde wurde Breda genannt, obwohl
dieselbe an 20 Meilen von Fleurus entfernt liegt. Blasius
behielt diese Angaben, mit Ausschluss der letzteren bei. In
der That scheint es, dass die Schlacht von Fleurus hier dar-
gestellt ist, in welcher es Christian auf seinem Zuge aus den
pfälzischen Gebieten in die Niederlande am 29 August 1622
gelang, die spanischen Linien, die sich nicht unter Spinola
sondern unter Francisco Consalvi de Cordova ihm entgegen-
stellten, heldenmüthig zu durchbrechen. Diesem Ereigniss
entspricht die Auffassung und Anordnung des Gemäldes:
Christian sprengt zum letzten entscheidenden Angriff vor.
Aber die thurmreiche Stadt im Hintergrunde passt nicht zu
der Oertlichkeit von Fleurus. Sollte der Künstler etwa das
fünf bis sechs Meilen entfernte Brüssel oder Löwen, das in der
Richtung von Christians Zug lag, haben andeuten wollen?
Die Anordnung der Landschaft und des Treffens ist mit
Geist und Treue gemacht, die Ausführung sicher, gewandt und
ausdrucksvoll, doch erscheint die Farbenhaltung, in der ein