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Die vlämische Schule:
Abraham van Diepenbeeck.
sie Uden, nach jenem Bilde oder dem betreffenden Entwurfe
BreughePs, selbst gemalt hat.
Die Lebensnachrichten über den Meister sind am besten
im Antwerpener Kataloge vereinigt, doch giebt Branden
(S. 688 H.) einige Ergänzungen.
N0. 658 s. bei Lukas van Valkenborgh, hier S. 21.
L
475.
476.
Abraham van Diepenbeeck,
1596-1675.
"Grablegung Christi."
"Kinderöacclzanrzl."
Beide Bilder tragen seit Eberlein den Namen des Abraham
van Diepenbeeck und zwar, was zunächst das erstere be-
trifft, gewiss mit dem vollsten Rechte. Es zeigt den Künstler
als erfolgreichen Schüler von Rubens. Max Rooses (Geschie-
denis. S. 500.) hält dies Stück sogar für eines der besten Werke
des Meisters, von guter Anordnung und schöner Färbung.
Hinsichtlich des Gegenstandes ist Folgendes zu bemerken.
Rubens hatte das Gemälde der "Grablejgzzizg" des Caravaggio,
welches sich in der Chiesa nuova zu Rom, der nämlichen
wo er selbst gemalt hat (Bd. I. S. 279 HI), befand und das
jetzt daselbst in der Vatikanischen Gallerie hängt, kopirt
und zwar mit einigen Veränderungen, wie dies seine Art war.
Diese Kopie befindet sich in der Liechtensteinlschen Gallerie
zu Wien (N0. 129.), und die Veränderungen lassen sich aus
dem Vergleiche einer Photographie derselben (Phot. Gallerie-
werk von Miethke und Wawra Bl. 46.) mit dem Stiche P. Au-
douin's nach Caravaggio (Musee frang. Ecole ital.) und selbst
schon mit dem kleinen Umrisstich Normandls im 4 Bande
der „Annales du Musee" (Paris 1803. Taf. 59.) oder dem kleinen
Acquatinta-Stiche, den Saint-Non 177: fertigte, deutlich er-
kennen. Einen Stich nach der Rubenäschen Kopie, jedoch
wieder mit Veränderungen, hatte J. Suyderhoef gemacht. Nag-
ler (Künstlerlex. N0. 97.) gab an: „von Rubens nach einem
Gemälde des M. A. da Caravaggio gezeichnet," woraus Wussin