Die vlämische Schule:
Lukas van Uden.
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Lukas van Uden,
1595-1672.
N0. 659.
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Echte Werke des Meisters, nach denen man die Echtheit
oder Unechtheit des hiesigen Bildes beurtheilen kann, finden
sich unter andern in den Museen zu Dresden und Antwerpen.
Uden schliesst sich noch jener Gruppe von vlärnischen Land-
schaftern der älteren Schule an, deren Bilder jene drei, hier
oftmals erwähnten Töne haben, doch strebt er eine glückliche
Abstimmung und Verschmelzung dieser Töne an, wobei er
zugleich zu einer breiteren Behandlungsweise übergeht. (Vergl.
Bd. I. S. 40.) Diesen Eigenschaften entspricht das hier vor-
liegende Gemälde. Man wird also den landschaftlichen Theil
desselben ohne Bedenken als eine Arbeit des Lukas van Uden
anerkennen dürfen.
Anders verhält es sich aber mit der aus dem Eberleidschen
Verzeichnisse (II Gall. N0. 63.) stammenden Angabe, dass die
Figuren von „David Teniers" herrühren. Man weiss aller-
dings, dass Teniers der jüngere nicht selten die Uden'schen
Landschaften mit Figuren ausstattete, und derartige Stücke
finden sich insbesondere auch unter den Dresdener Bildern,
aber die Figuren auf dem vorliegenden Stücke lassen durchaus
die Meisterhand Teniers des jüngeren vermissen. Zudem sind
diese Figuren, also der Wagen mit den Insassen und den drei
Pferden wie die Gruppen rechts davon und zum Theil auch
der Reiter links, eine fast ganz genaue Wiederholung des
figürlichen Theils der Landschaft des Momper, No. 639,
dessen Motiv nochmals auf der Mompefschen Landschaft
No. 642 Wiederkehrt. ln beiden letzteren Fällen ist Jan
Breughel der Urheber der Figuren. (Vergl. S. 39.) Gegen die
Vorzüglichkeit und Sauberkeit der Ausführung derselben fallen
die Figuren auf dem jetzt in Rede stehenden Bilde doch ab,
und namentlich ein Vergleich zwischen diesem und dem Ori-
ginale auf No. 639, nach dem sie kopirt sind, fällt sehr zu
Ungunsten derselben aus. Man wird vermuthen dürfen, dass