nahm, und die deshalb in der Empfindung und im Ausdruck
kalt und gleichgültig sind; auch folgte er in Bezug auf Er-
Findung und Anordnung den Gewohnheiten der Schule, wie
das z. B. der Stich S. a Bolswerd's nach Geeraard Zegers
„Drezfaltzgkez't etc." vom Jahre 1631 schon darthun kann. Da-
gegen zeigt der „Clzrz'sz'us in Emmas" (No. 467.) ein warmes
Gefühl und im Kopf des Christus einen begeisterten edlen
Ausdruck, der selbst die unschönen Gesichtszüge adelt. In
dieser Weise wusste Jordaens biblische Stoffe, die ihm nahe
standen und die er menschlich einfach auffassen konnte, zu
behandeln. Um diesen Gegensatz in der Auffassung und
Durchführung von Gegenständen, die doch immerhin nahe
verwandt sind, richtig zu würdigen, wird man berücksichtigen
müssen, dass Jordaens zwar erst in hohen Jahren zum Pro-
testantismus übertrat, doch vermuthlich schon längere Zeit dem
Katholizismus und den eigenthümlich katholischen Stoffen der
Malerei innerlich abgewandt war. Zu den Werken christlichen
Inhaltes, deren Gegenstand ihn innerlich näher berührte, wird
auch die Wälnöetznzg der flirten" (No. 465.) zu zählen sein; dies
Bild ist in einem kleinen Umrisstich von Frau Picquet-
Ramboz in den „Annales du musee etc." (II Coll. Sect. anc.
Tome I. Taf. 57. Paris 1810.) mitgetheilt worden.
Dem Kreise der antiken Stoffe gehört der vßeznokri! und
Jüraklit" (No. 469.) an, und endlich veranschaulicht das 7QBOh7le7l'
fest" (No. 468.) die Gruppe der Fest- und Schmausdarstellungen,
die der Meister häuhg und mit Vorliebe ausfühzte. Wieder-
holungen dieses letzteren Gegenstandes selbst kommen mehr-
fach in veränderter Anordnung vor, und zwar dürften einige
derselben, wie namentlich die zu Kassel (N0. 272.), München
(No. 181.) und Wien (I Stock. Niederl.VlI. No. 27.) einen nicht uner-
heblichen Vorzug durch die noch lebensvollere Darstellung, die
gediegenere Malerei und die einheitlichere Stimmung verdienen.
Eine Darstellung dieser Art hat auch P. Pontius nach Jor-
daens gestochen.
Sämmtliche vorliegende Stücke lassen die sehr grosse
Fertigkeit der Malerei erkennen, über die J ordaens verfügte,
wenn auch einige gediegener, andere wie namentlich das
Bohnenfest flüchtiger ausgeführt sind. Eine Vorliebe für