Die vlämische Schuie:
Abraham Goyaerts.
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vor. In seinem künstlerischen Charakter stimmt es mit dem
hiesigen Bilde völlig überein; der figürliche Theil desselben
hat zwar gelitten, doch erkennt man, dass er ursprünglich nur
Weniger gelungen war. Auch bei dem hiesigen Bilde sind die
Figuren der schwächere Theil, wie man trotz einiger Ueber-
malungen der vorderen Gruppe erkennt. Das Bild in Bor-
deaux ist mit dem Namen Govaerts und der Jahreszahl 1614
bezeichnet. Weder der dortige Katalog noch Clement de Ris
in seinem Buche „Les musees de province" (Paris 1872. S. 90.)
Sind in der Lage irgend etwas Weiteres zu sagen. Letzterer
fragt geradezu: ,.,Wer ist dieser Govaerts? Nirgends Hndet
man eine Spur von ihm." Dann macht er den Versuch das
Werk, welches er wichtig (important) nennt, mit dem Gemälde
eines Hendrik Govaerts (1- 1720) im Museum zu Antwerpen
(No. 178.) in Beziehung zu bringen, aber er muss sich selbst
Sagen, dass dies doch unzulässig sei. „In der That, fügt er
hinzu, liegt hier ein Räthsel vor, und ich wünsche, dass Andere
mit mehr Glück es lösen." Durch die in Vorstehendem ge-
machten Darlegungen wird der Sachverhalt klar gestellt.
Eine „ Waldlazzdsrlzzjt m17 jagen!" in der Universitäts-Samm-
lung zu Göttingen entspricht in der Art der Landschaft und
der Behandlung ganz dem vorliegenden Bilde; auch sind die
Figuren weniger sicher gezeichnet, der eine Hund ist sogar
recht unbeholfen und schwach. Das Werk ist „A. Govaerts"
bezeichnet.
Der Katalog des Haager Museums führt unter No. 35 eine
„ Walrllazzdsrlzafl" auf, die „A. Govaerts 1612" bezeichnet ist, aber
er kennt den Antwerpener Künstler dieses Namens nicht und
giebt deshalb über den Meister des Bildes nur haltlose und
unbestimmte Mittheilungen. Es liegt hier ein drittes Werk
des Abraham Govaerts vor; dasselbe ist in der Gesammthaltung
etwas dunkler und schwerer als das hiesige Werk, auch er-
scheinen die Figuren ebenfalls minder gut.
Zwei weitere kleine nllazzdsclzaften," Gegenstücke, deren
jede mit dem Namen A. Govaerts bezeichnet ist, in der Gallerie
Zll Augsburg (N0. 51x und 574.) dürften der früheren Zeit des
Meisters angehören; doch ist ein sicheres Urtheil sehr er-
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