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Die vlämischc Schule:
Frans Francken der
iü Hgere.
findet sich auch in die Platte
Venius eingeschlagen; siehe S.
Derselbe Stempel
N0. 437 von Otto
des Bildes
3617.
Ein
Francken dem jüngern,
Jahrhunderts.
Nachahmer von Frans
Anfang des XVII
416,
HD ie
Alzbetung der
Käll glg-ava
Mit dem Vermächtniss der Frau von Reinike im Jahre 1868
ist dies Bild ohne Künstlernamen in das Museum gekommen,
jedoch findet es sich in dem Blasiusschen Kataloge von dem-
selben Jahre bereits unter dem Namen des Civetta und
zwar mit der Bemerkung angegeben, dass es mit „einem
Käuzchen in einer Nische" bezeichnet sei. (S. oben S. 44 ff.)
Allein Hendrik met de Blesse ist ein Meister, der noch
stark in der mittelalterlichen Formenwelt steckt und der mit
diesem Werke, welches seinem ganzen künstlerischen Charakter
nach erst um das Jahr 1600 entstanden sein kann, nichts ge-
mein hat. Eulen, in ähnlicher Weise angebracht. kommen auf
verschiedenen anderen Gemälden vom Ende des sechszehnten
und Anfang des vsiebzehnten Jahrhunderts vor wie z. B.
auch links oben auf der hiesigen Landschaft N0. 645 von Jfan
Breughel dem älteren, die jeden Gedanken an den „Meister
mit der Eule" ausschliessen. Das vorliegende Bild erinnert in
Auffassung und Styl sehr bestimmt an Frans Francken den
jüngeren, doch weicht es wieder von der Art dieses Meisters
dadurch ab, dass die Farbenhaltung gleichmässiger und ruhiger
ist, da die hellen, etwas herausfallenden Töne der Gewänder,
die Frans Francken eigen sind, hier fehlen. Da aber sonst
die Verwandschaft eine enge ist, wird man das Bild dahin
bezeichnen dürfen, dass man den Meister desselben einen Ge-
nossen, Schüler oder Nachahmer von Frans Francken dem
jüngeren nennt.