Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

Natu 
Zur 
nd Gesc] 
1te der 
ländischen Kunst. 
dargestellten Personen. In diesem Betrachte also muss man 
sie der holländischen Bildnissmalerei einfügen. und da die 
Sitte, solche Stücke zu malen, ebenfalls mit dem politischen 
Aufschwung der Nation zusamrnenhing, so finden die Gesichts- 
punkte, welche die geschichtliche Betrachtung des Einzelbild- 
nisses an die Hand giebt, hier ihre natürliche Ergänzung. 
In diesen Bildnisswerken Waltet lebendig ein Zug jener 
Zeit, ein ernster und grosser historischer Zug. Dem ruhmvollen 
Unabhängigkeitskampfe der sieben Provinzen hat die Kunst in 
den Bildnissen der bedeutendsten Führer und vieler Mithelfer 
dieser Ereignisse das herrlichste Denkmal gesetzt. Die Cha- 
raktere in ihrer Grösse, Tüchtigkeit und Eigenart hat sie mit 
Geist und Sicherheit wiedergegeben; aber wie verwandt die- 
selben waren, wie sehr sie auf Ein Ziel und zwar in verhält- 
nissmässiger Einschränkung hinarbeiteten, lehrt die überein- 
stimmende oder ähnliche Auffassung so vieler dieser Gestalten, 
der einzelnen wie der zu grösserer Zahl in den Schützen- 
StÜCkCH vereinigten. 
Neben diesem historischen Zuge geht immerfort die alte 
Neigung für das Kleine, Alltägliche, Gattungshafte her; er hat 
nicht den eigentlichen Kunstgeist der Holländer verändert, 
denn er ist nur den WVerken eigen, die durch ihren Gegen- 
stand, die dargestellten Personen, mit den grossen Augenblicken 
der holländischen Geschichte zusammenhängen. Es ist eben 
nur ein Zug historischen Charakters, nicht eine völlige, Alles 
bis ins letzte und kleinste bestimmende Eigenschaft, nicht 
der ganze "Charakter selbst. Denn diesem hängt fast immer 
manches und selbst vieles Gattungshafte an. Auch hat sich 
eine eigentliche Geschichtsmalerei, also eine malerische 
Darstellung von geschichtlichen und verwandten Stoffen, deren 
wahrem und echtem geschichtlichen-Wesen gemäss, niemals 
entwickelt. Nur einige Anläufe hierzu nimmt man wahr, die in 
der Hauptsache Rembrandt angehören und besonders biblische 
Stolie behandeln. Ausser Rembrandt aber malten die Holländer 
solche biblische Stoffe auch nur mehr vereinzelt, und wenn sie 
sie malten, thaten sie es fast immer in der unmittelbarsten An- 
lehnung an den grossen Meister, wie das verschiedene Werke 
von Govert Flinck, Eeckhout, Jan Victors, Karl und
	        
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