Die hol
ländische Schule der Landschaftsmalerei
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zuge" in Dresden (N0. 972) hervorgehoben werden. Auch
der berühmte Schlachtenmaler Pleter Snayers (1593-1663)
ist einer dieser Spätlinge, indem noch in Werken seiner letzten
Zeit, wie z, B, "der Belagerung von Kortrijk" aus dem Jahre
1550 in Brüssel (N0, 444) diese drei Töne sehr genau auf-
treten, wenn auch dadurch, dass hier, und in andern seiner
Schlachtenbilder, der Mittelgrund, um die weiten Ebenen dar-
zustellen, perspektivisch sehr auseinander gezogen ist, und
danach das Grün vorherrscht.
Die Entwickelung der holländischen Landschafts-
malerei nahm einen leichteren Verlauf, indem ein glück-
licherer Blick und ein unbefangeneres Gefühl für Natur und
Wirklichkeit Auge und Hand leiteten. Die Erfolge waren
unmittelbarere. Die Zeichnung erschien gleich freier, die
Farbenstellung wahrer. Der Boden, auf dem die grossen
Landschafter des siebzehnten Jahrhunderts dann sich so be-
wunderungswtirdig entfalteten, erschien von vornherein
günstiger bereitet. Schon in den Anfängen der selbständigen
holländischen Schule kann man dies reinere Naturgefühl und
diese freiere Bewegung in Bezug auf die Landschaft wahr-
nehmen. Die landschaftlichen Theile der Bilder von Heems-
kerk z. B. zeigen eine überraschende Sicherheit der Auffassung,
eine klare Gruppirung des Baumschlages, eine gewandte Ver-
theilung von Licht- und Schattenrnasseit und ein erfolgreiches
Streben nach Wahrheit der Farbentöne bei verhältnissrnässig
grosser Breite der Behandlung. Das sind doch wahrlich Eigen-
schaften, welche diesen Werken eine erhebliche Bedeutung in
der Entwickelungsgeschichte der Landschaft sichern, es sind
die Elemente, deren spätere Weiterbildung und Vollendung
die holländische Landschaftsmalerei so einzig und gross ge-
macht hat! Und dasselbe wie von Heemskerk lässt sich auch
von Cornelius von Haarlem und von andern Meistern
jener Zeit sagen. Einen bedeutenden Aufschwung nahm dann
die Richtung in Esaias van den Velde, dessen Genossen
und Nachfolgern, indem die Landschaft sich von den figür-
lichen Theilen des Gemäldes mehr und mehr unabhängig
machte und endlich der vorherrschende oder ausschliessliche
Inhalt der Darstellung wurde. Durch Naturauffassung W18