Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

36 
xichtl 
Der gescl 
iche Gang der niederländischen Malerei im sechszehntcn Jahr] 
der italienisirenden Landschaften verdrängt. Der Vortritt" 
in dieser Beziehung gebührt dem Matthys Brill (1550-1584) 
aus Antwerpen. Er ging schon jung nach Rom und führte 
dort seinen jüngern Bruder Paul (1556-1626), der ihm folgte, 
in seine Kunst ein. Paul errang, da er seinen Bruder. der 
nur 34 Jahre alt ward, um mehr als vierzig Jahre überlebte, 
eine kunstgeschichtlich Epoche-machende Stellung, aber Mat- 
thaeus hat ihm doch die Wege gebahnt. Zur Beurtheilung des 
letzteren, dessen Werke selten sind, ist eine „Landschaft" im 
Museum zu Braunschweig (N0. 635) sehr geeignet. Sie zeigt, 
dass der Maler die italienische Natur und Bevölkerung mit 
Verständniss gesehen, dass er aber in der Darstellung, der 
Behandlungsweise und zum Theil auch in der Auffassung an 
den vlämischen Ueberlieferungen und Gewohnheiten fest ge- 
halten hat. Es ergiebt sich also eine eigenthümliche Mischung. 
Er ist es auch, so viel ich beobachten konnte, gewesen, 
bei dem zuerst die drei Töne, braun, grün und blau, für 
Vorder-, Mittel- und Hintergrund, in völlig bestimmter Unter- 
scheidung auftreten. Diese Töne wurden von da an typisch 
in der VIämISChCFI Landschaftsmalerei bis sie endlich durch 
Rubens überwunden wurden. Ich vermag nicht sicher zu 
erkennen, 0b sie italienischen Ursprungs sind, doch möchte 
die allgemeine Vermuthung hierfür sprechen. Denn in Italien 
kann man dieselben nicht selten wirklich in der landschaft- 
lichen Natur sehen und zwar scharf geschieden nach den drei 
Gründen, während in den Niederlanden und auch im wallo- 
nischen Maassthale, der Heimath von Patenier und Blesse, so- 
viel ich weiss, eine derartige Erscheinung nicht vorkommt. 
In der Eycläschen Schule ist die Landschaft grün "in einem 
saftigen frischen Ton und der Himmel blau gehalten, so wie 
die flandrische Natur sich im Sommer bei gutem Wetter zeigt. 
Wenn sich nun zwar schon Ansätze jener drei Töne bei 
Patenier "und Blesse, wie auch bei Schoreel finden, so ist 
daraus kein Grund gegen die ausgesprochene Vermuthung 
abzuleiten, denn Blesse, Patenier und Schoreel waren eben 
auch in Italien gewesen. 1) Diese Töne haben in der Wirk- 
ist dies eine bekannte 
met de Blesse betrifft, so 
Was Hendrik
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.