Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

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1ichtl 
Der gescl 
ländischen Malerei im sechszehnten Ja 
tonen, theils nach Zeichnungen von J. Uytewael und Lambert 
van Noort, sowie auch von einigen anderen Künstlern her- 
gestellt. 1) 
Eine eigenthümliche, man könnte beinahe sagen, eine 
gewisse vermittelnde Stellung zwischen der eigentlich hollän- 
dischen und der vlämischen Schule nimmt die Schule von 
Utrecht ein, deren Hauptmeister Abraham Bloemaert 
(1565 bis um 1657) ist. Er huldigt im allgemeinen einer 
gemässigten akademischen Richtung, die in Hinsicht der 
Zeichnung etwa an die Art des Otto Venius erinnert; doch 
hält er sich in seiner Farbenbehandlung eigenthümlich, indem 
er lichte und helle Töne, ohne Halbschatten und Helldunkel, 
liebt. Diese Art entspricht im Wesentlichen der der ganzen 
Schule, welche letztere erst mit Honthorst und dessen Schülern 
allmälich in die allgemeine holländische Schule übergeht?) 
Dieser Utrechter Schule gehört auch ein Meister an, in 
dessen Werken die ganze akademische Richtung auf dem 
Boden Nordniederlands sich von einer eigenthümlichen und 
liebenswürdigen Seite zeigt. Es istJoachim Uytewael (1566 
bis nach 1626). Zwar folgt auch er ja den manieristiscßhen 
Wegen, doch mit einer gewissen Selbständigkeit. Der kleine 
Maasstab und die höchst saubere Ausführung der besten seiner 
Sachen lassen aber diese manieristischen Züge weniger stark 
und. unangenehm erscheinen, wie sie besonders in den meisten 
grossen Werken der Holländer hervortreten, und so ermangeln 
denn diese kleineren Stücke nicht einer erheblichen Liebens- 
würdigkeit und Anziehungskraft. Die F arbenstellung ist jedoch 
auch bei diesen Bildern noch ziemlich bunt und hart, wie 
denn z. B. auf dem "Göttermahle" von 1602 in Braunschweig 
(N0. 452) saftgrüne Bäume auf blaugrauer Landschaft vor- 
kommen. Allerdings aber hält sich Uytewael in seinen reli- 
giösen Darstellungen, die man leicht aus den Stichen kennen 
lernen kann, ganz und gar in Uebereinstimmung mit den 
1) Chr. Kramm, De Goudsche glazen etc. 
2) Vergl. die weiteren Ausführungen über 
zweiten Bande. 
im 
Gouda 1853. 
die Utrechter Schule
	        
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