Die Francken.
Frans Pourbus d.
Pieter Pourbus d.
2T
doch durch die Ueberftillung der Bilder und die Behandlung
der Hintergründe, wie er aber in seinen besten Sachen der
Art des Coxcie sich mit Glück nähert. Mit diesem Künstler
zusammen malte er im Jahre 1575 den im Museum zu Ant-
werpen beßndlichen Flügelaltar, den die Sebastians-Schützen-
gilde in den Dom daselbst stiftete: Coxcie führte das Mittelbild
mit dem Martyrium des heiligen Sebastian (N0. 371), er die
Flügel mit Darstellungen aus dem Leben des Heiligen
(N0. 151-154) aus; er steht hier durchaus entsprechend und
ebenbürtig neben jenem. Auch seine beiden Altarfiügel mit
der „Grablegting" und der „Erscheinung Christi vor Maria
Magdalena" in einer Kapelle des Chorumgaitges der Jakobs-
kirche zu Antwerpen verdienen als besonders tüchtige, auch in
der Farbenhaltung ruhigere Werke der Schule hervorgehoben
zu werden. Sein Bruder Franz ist in den niederländischen
Sammlungen nur sehr dürftig vertreten. Er malte fast nur
Bilder kleineren Maasstabs mit meist Hgurenreichen Dar-
stellungen biblischen oder mythologischen Inhalts in landschaft-
licher Umgebung; doch ist es kaum möglich eine völlig sichere
und klare Vorstellung seiner Kunstweise zu gewinnen, da
man seine Werke schwer von denen seines Sohnes Franz
Francken des jüngern (1581-1642) scheiden kann?)
Ein anderer Schüler des Floris, Frans Pourbus der
äl te re (1- spätestens 1579), steht in seinen figürlichen Gemälden im
allgemeinen etwa auf der Stufe des Arnbrosius Franken, erreicht
aber in seinem Hauptwerke, dem Altar mit „Jesus unter den
Schriftgelehrten" als Mittelbild, von 1571 im Dome zu Gent,
eine ganz ausserordentliche Höhe, besonders auch in Bezug
auf F arbenstimmung. Ebenfalls in seinen Bildnissen nach dem
Leben erscheint er als ein ausgezeichneter Meister, wie das
schon die Köpfe-Karls V. und Philipps II. auf diesem Altar-
Werke, und neben andern Stücken auch dasnmännliche Bild-
niss" von 1575 in Braunschweig (N0. 102) darthun.
Bereits der Vater dieses Frans, Pieter Pourbus der
jüngere (T 1584), der aus Gouda stammte und angeblich in
1) Siehe die Ausführungen über die Franckewschen
Braunschweig weiter unten im II. Bande.
Bilder
Zll