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Peter Paul Rl
Der Meister m
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ihrer den jesuitischen Vorstellungen angehörenden Gegenstände
auf. Da sehen wir z. B. in der Gallerie zu Wien (I. St.
Niederl. VII. N0. 1 u. 3) fabelhafte Wunderthttten der Heiligen
Ignatius und Xaverius, da sehen wir im Museum zu Lyon
(N0. 233), wie auch in dem zu Brüssel (N0. 286) die wunder-
liche Allegorie, wie Christus, im Begriffe gegen die WVelt die
tödtlichen Blitze zu schleudern, hiervon auf Bitten der Maria
absteht, da sehen wir im Museum zu Antwerpen (N0. 305)
eine prunkvolle „Kommunion des heiligen Franz von Assisi"
und an andern Orten vieles andere Aehnliche mehr. Wie
Mancher hat aust diesen ihn tief abstossenden Stoßen, die so
glänzend und lebenswahr dargestellt ihm entgegen treten, einen
Schluss auf das Verhältniss des Künstlers als Menschen zu
diesen Gegenständen an sich, und damit zur Kirche und
Religion überhaupt gezogen. Ein solcher Schluss ist falsch.
Rubens war ein freier Geist und stand auch der Kirche, ja
selbst der christlichen Religion gegenüber in seltener Freiheit
da. Beweis hierfür ist unzweifelhaft, wie sich Rubens bei
Gelegenheit von T odesfalleit tiusgetirttckt hat. Wer da weiss,
wie der Tod einer geliebten Person die Seele religiös zu
stimmen geeignet ist, wird es recht würdigen, wenn Rubens
in der Antwort auf ein Beileidsschreiben unmittelbar nach dem
Tode seiner ersten Frau im Sommer 1626 von der „Noth-
Wendigkeit des Schicksals, diesem Ausdrucke der höchsten Macht
spricht, dem man dienen und gehorchen müsse", wenn er sich
gleichsam entschuldigt, dass er von der Zeit erwarte, „was
eigentlich die Vernunft thun sollte", und wenn er durchaus in
diesem Tone fortfahrtf) Auch das ist bezeichnend, dass er
gleichsam als Strich unter die schtnerzlichen Nachrichten von
der furchtbaren Erstürmung Mantutfs, welches ihm doch per-
sönlich besonders lieb und theuer war, im Jahre 1630 die Worte
setzt: „Sic erat in fatisf") Nicht minder deutlich ist ein Schrei-
ben, das er an Gevaerts nach dem Tode von dessen Gattin
richtete. „Wenn von der Philosophie einiger Trost zu hoffen
ist, so hast du selbst überreichlich, was du bedarfst. . . . Ich füge
An Dupuy. Gachet. S. 49.
Sainsbury, Unplub. papers etc.
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