Heimkehr.
Aufträge;
lfen.
Gehü
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Entschluss, wieder nach Italien zu gehen, auf. Seine Persön-
lichkeit, sein Ruf und seine Leistungen hoben ihn von selbst
über Alles, was damals malte, hoch empor und gewannen ihm
auch in seinem Vaterlande leicht die ausgezeichnete äussere
Stellung, der er dann fortan in immer steigendem Maasse ge_
noss. Gleich sein erstes Werk, eine „heilige Familie," erregte
die grösste Bewunderung bei Künstlern, Kunstfreunden und
in weiteren Kreisen. Wie wenn ein angestammter König in
Sein Reich kommt, so naturgemäss nahm Rubens seinen
Herrschersitz im Reiche der Malerei ein. Neben Ehrenbe-
zeigungen und rühmlichen Auszeichnungen aller Art war die
nächste Folge eine Ueberhäufung mit Aufträgen und ein Zu-
drang von Schülern, die von Jahr zu Jahr einen immer grösse-
ren Umfang annahmen. lm Jahre 1611 versicherte Rubens
„der Wahrheit gemäss und ohne alle Uebertreibung, dass er
schon über hundert junge Leute habe abweisen müssenw);
uncl im Jahre 1618 schrieb er, dass er „mit öffentlichen und
Privataufträgen so überhäuft und schon für die Zukunft in
Beschlag genommen sei, dass er auf einige Jahre hinaus gar
nicht über seine Person verfügen könneTz)
Als aber die Bestellungen sich fort und fort mehrten, als
immer umfänglichere und zahlreichere Werke von ihm be-
gehrt wurden, sah er sich veranlasst, in immer erheblicherem
Maasse fremde Hülfe in Anspruch zu nehmen. Anfangs liess
er nach seinen Entwürfen von Gehülfen die Untermalungen
machen und überging dann das Bild durchweg eigenhändig.
Ein solches von ihm „ganz mit eigener Hand übergangenes"
Gemälde, meinte er, „könnte für ein Original geltenlHß) Dann
aber machten Schüler und Gehülfen wohl auch die Ausfüh-
rungen ganz, und er selbst besserte nur hie und da nach, wie
das im grossen Maasstabe zuerst mit den 21 Kolossalbildern
1) In einem Briefe aniJakob de Bie. Bei Pinchart, Archives
des arts, sciences et lettres. Gent 186013. II. S. 166.
2) An Dudley Carleton. W. H. Carpenter, Mämoires et docuv
ments inädits sur A. van Dyck, Rubens etc.; übersetzt von L. Hy-
rnans. Antwerpen 1845. S. 168.
3) Ebenda S. 172.