1 O20.
303
Ebenso wenig ist es nöthig, über die Ausführungen
MichePs und Rosenberg's in Betreff des Gegenstandes
des gestifteten Gemäldes etwas zu sagen. Die „Verza-
meling" lässt hier nicht den geringsten Zweifel zu.
Zwar ward" die Michaelsabtei, nachdem sie seit der
Franzosenzeit verschiedenen fremden Zwecken hatte
dienen müssen, am 27 Oktober 1830, während der Be-
lagerung von Antwerpen, in Brand geschossen und
vernichtet, so dass das fragliche Gedenkstück nicht
mehr vorhanden ist. Aber die Quellen, welche die
Herausgeber der „Verzameling" in der Vorrede des
IV Bandes aufführen, und der Bericht, den sie über deren
Benutzung geben, gewähren die Bürgschaft, dass die
Inschriften u. s. w. in echter, urkundlicher Form mit-
getheilt sind, und dass nicht da, wo sie ein Madonnen-
bild aufführen ein Gemälde des h. Gregorius mit andern
Heiligen (S. oben die Bemerkung zum Jahr 1608. Dritter
Aufenthalt in Rom) gehangen habe.
Die St. Michaelsabtei lag an der südwestlichen
Spitze des alten Antwerpen. Heute steht dort das
Zeughaus.
Rubens zahlt an die Lukasgilde als ausserordentliches
Todtengeld für seine Frau 110 Gulden.
Liggeren. I. S. 627.
Reise von etwa 4 Wochen nach Holland. Er besucht
in Utrecht Honthorst und lernt in dessen Werkstatt
den jungen Sandrart kennen, der ihn auf der ferneren
Reise begleitet.
Der GCWähYSIIIHIIII für diese Angabe ist Sandrart
selbst. (Teutsche Akademie II Theil. S. 291.) Er spricht
aus eigenster Erfahrung, und sein Bericht ist nicht an-
zuzweifeln. Rubens kam danach "bald" nach dem
Tode Isabel1a's, „um die Traurigkeit zu vergessen", nach
Utrecht und dort, wie auf der weiteren Reise „bis an
die brabantische Grenze" zurück, blieb Sandrart sein
steter Begleiter. Es leuchtet ein, dass diese Reise einen
diplomatischen Zweck nicht haben konnte, da sonst
die Begleitung eines fremden jungen Deutschen dem
Bevollmächtigten des Königs von Spanien hätte hin-