Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

Paul 
Peter 
Rubens 
Uebersicht z. 
Lebensgesch. 
Meisters. 
die Zwecke, welche er als Diplomat verfolgte, förder- 
lich sein konnten. Mit der Abreise nach Madrid im 
August 1628 bricht der Briefwechsel ab, und nur noch 
zwei spätere Schreiben an Dupuy, je eines aus den 
Jahren 1629 und 1630, sind vorhanden. Dies beweist, 
neben dem Inhalte der Briefe, dass die Verbindung mit 
Dupuy nicht auf persönlicher Freundschaft beruhte, 
sondern einen bestimmten sachlichen und geschäftlichen 
Zweck hatte. Für Dupuy mochte dieser vermuthlich 
darin bestehen, dass er die Rubens'chen Nachrichten 
für die Zeitschrift „Mercure francais" verwenden konnte; 
Rubens spricht in seinen Briefen mehrere male, z. B. 
am 25. Juni 1627 (Gachet S. 122), von diesem "Mercurio". 
Gachard hat diesen merkwürdigen politischen Brief- 
wechsel als solchen in seiner „Hist. pol. et dipl." nicht 
in Berücksichtigung gezogen. 
Pierre Dupuy und sein Bruder Jacques waren kgl. 
Bibliothekare (gardes de la Bibliotheque du roi) zu 
Paris. (Arch. d. Part frang. I. S. 82.) 
bis 1630. Folge von Gemälden zur „Geschichte Hein- 
rich's IV. von Frankreich"; im Auftrage der Königin 
Maria de' Medici; unvollendet geblieben. Erhalten sind: 
Die „Schlacht von Ivry" und 
Der „Einzug in Paris"; beide in den Uffizieil zu 
Florenz (N0. x46j7). 
Die "Einnahme von Paris," Entwurf im Museum 
zu Berlin (N0. 798 E.) und das zugehörige Seitenstück 
bei Sir R. Wallace in London. 
Die Gegenstände der einzelnen Bilder waren im 
Februar 1626 noch nicht festgestellt. (Gachet S. 36.) 
Der Sturz der Königih Maria de" Medici im Jahre 163: 
machte der Arbeit ein Ende. Vergl. VilloPs Louvre- 
Katalog bei N0. 434.  Meyer-Bades Katalog der 
Berliner Gallerie. 
Gemälde der HI-Iimmelfahrt Mariä"; im hohen Chor 
des Domes zu Antwerpen. 
Am 27 Februar wurde der Gottesdienst im hohen 
Chore eingestellt, damit Rubens das Bild an Ort und 
Stelle vollenden konnte; doch erschien es zu klein und
	        
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