Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

Richtigere Au 
ffassung der 
ital 
anisirenden Schu 
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F leisses, bei unvollkommener Kenntniss, im Dunkeln gewandelt. 
Da nun Schoreel einer der ersten gewesen, die Italien besucht 
und von da die beste Weise der Kunst gebracht haben, so 
wurde er von Franz Floris und anderen ein Lichtbringer und 
Bahnbrecher der Kunst in den Niederlanden genannt." Mander 
eignet sich auch die von Lampsonius gemachten Verse an, 
der Schoreel so sprechen lässt: ,.Ich werde allezeit gerühmt 
als der erste, der den Niederländern bewiesen hat, dass, wer 
Maler werden will, muss Rom besuchen gehen." 1) Diese Zeug- 
nisse legen ganz klar und deutlich das künstlerische Bewusst- 
sein der niederländischen Künstler dar, welche die italienische 
Kunst zu ihrem Vorbilde nahmen. 
In diesem Bestreben Erfolge zu erringen, fehlte es ihnen 
nicht an Mitteln und Gelegenheiten. In der Heimath wurden 
sie schon durch die daselbst vorhandenen italienischen Werke 
angeregt und hauptsächlich gewannen sie durch die Studien- 
reisen nach Italien und besonders nach Rom, wo sie gemein- 
schaftlich mit den Hochdeutschen einen landsmannschaftlichen 
Verein unter dem Namen „Schilderbent" hatten, auf umfassende 
Weise die gewünschte Förderung?) Von t5r7-15t9 befanden 
1) Daselbst, Blatt 154b u. 156b.  
2) Ueber diesen, von Deutschen und Niederländern gemeinsam 
gehaltenen Verein, der "Schilderbent" (Malerbande) hiess, be- 
richten S. van l-Ioogstraeten in seiner "Schilderkonst" (Rotter- 
dam 1678. S. 207 III), sowie Houbraken in seiner "Grooten Schou- 
burgh" (II. S. 375 Hi). Nach Michiels, „Hist. de la peint. flam." 
(VI. S. 130) ist der Verein im Jahre 1720 auf Befehl Clemens XI. 
wegen seiner Ausschreitungen geschlossen worden. Ein Bild 
dieser letzteren geben besonders die drei grossen Darstellungen aus 
„Den Roomsen schilderbent", die nach den zu Rom gemachten 
Malereien des D. W. Aescanius von W. Pool (geb. 1670) ge- 
stochen sind. Jedes Mitglied erhielt bei seiner feierlichen Aufnahme 
in diese "Malerbande" einen Kneipnarnen, den nßentnamen", der 
in einzelnen Fällen auch in die Kunstgeschichte übergegangen ist, 
z. B. Krabbetje für Jan Asselyn, Bokkebart für Karel Dujardin, 
Archimedes für Abraham Genoels, Zonnebloem für P. Verhulst, 
Tempesta für P. Molyn den jüngern, Snuffelaer für Otto Marseus, 
Polidor für Joh. Glauber u. s. w. Zahlreiche Bentnarnen aus der 
Riegel l.   2
	        
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