278
Peter Paul Rubens:
Uebersicht z.
Lebensgesch.
Meisters.
160517-
Gänard, Aanteek. S. 366. Bei Bertolotti heisst der N0-
tar Alex. de Myse, bei Gänard Alex. de Wyse.
Gemälde für den Hauptaltar in der Chiesa nuova
(S. Maria in Valicella) zu Rom.
S. die Bemerkung bei der Wiederholung vom Jahre 1608.
1607
vom Juli ab. Aufenthalt in Genua.
Die „Beschneidung Jesu" für den Hochaltar der
Kirche S. S. Andrea ed Ambrogio (Jesuitenkirche); noch
jetzt daselbst.
Nach den Urkunden ist es unbestimmbar, wie lange
Rubens in Genua blieb. Der Hof von Mantua, bei
dem er sich befand, verweilte daselbst vom 4 oder
5 Juli bis zum 24. August. (Gaz. des beaux arts 1868.)
Ob er aber auch gleichzeitig mit demselben die Stadt
verlassen habe, ist nicht ersichtlich. Die allgemeine
Vermuthung, sowie die Thatsache, dass er in Genua
zahlreiche Verbindungen hatte, die zu Aufträgen ver-
anlassten, sprechen für einen längeren Aufenthalt. Dies
bestätigen auch die Angaben bei de Piles (S.
wonach „Rubens, unter allen Städten Italien's, in denen
er verweilte, sich am längsten in Genua aufgehalten
habe." Man müsste hiernach sogar einen wiederholten
Aufenthalt in Genua annehmen, und man könnte dann
erst begreifen, wie es möglich war, dass Rubens ausser
dem Altarbilde für S. S. Andrea ed Ambrogio ver-
schiedene Bildnisse und andere Gemälde ausgeführt
habe, die sich zum Theil noch in Genua, zum Theil an
andern Orten (z. B. „Bildniss der Marchesa Brigitta
Spinola und der einen Prinzessin Grimaldi" bei Herrn
Bankes in Dorsetshire u. s. befinden. Doch nahm
Rubens auch Aufträge von Genua, aus Italien nach
Hause mit, was das Altarbild des h. Ignatius (S. das
Jahr 1620) beweist. Würde man eine Irrung bei de
Piles annehmen, so könnte Rubens in Genua selbst
nichts oder nur sehr wenig Ausgeführtes gemalt, son-
dern nur Entwürfe und Skizzen gemacht, und er müsste
dann die fertigen Bilder erst später aus Antwerpen
übersandt haben. Jetzt befinden sich noch an 20
mehr oder Weniger grosse Werke von Rubens in Genua.