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mit Helene Fourment,
1630.
Werke.
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Ehren, die sie ihm erwiesen hatten, beträchtliche Gaben
hinzu.
Nachdem Rubens ruhmvoll dies grosse Friedenswerk
beendet hatte und, mit Ehren und Gütern belohnt, Wieder
daheim in Antwerpen war, vermählte er sich nach vierjähriger
VVittwerschaft in zweiter Ehe im Jahre 1630; er heirathete
Helene Forment, die erst 16 Jahre alt und deren Schönheit
ausserordentlich war. Er hatte von dieser Frau fünf Kinder,
von denen der älteste heute Mitglied des Rathes von Brabant ist.
Ich werde mich nicht damit aufhalten, Ihnen im Einzelnen
seine Werke anzuführen; die Zahl derselben ist beinahe
endlos, wie man an der erstaunlichen Menge von Kupfer-
stichen sehen kann, die nach ihm gemacht sind. Ich werde
Ihnen lediglich sagen, dass er Gemälde nach den verschiedensten
Seiten hin und für alle Höfe Europas geliefert hat, für den
Kaiser, für die Könige von Spanien, England und Polen,
für die Herzöge von Bayern und N euburg und für mehrere
andere Fürsten; ausserdem hat er fast alle Kirchen in
Flandern mit seinen Malereien geschmückt, namentlich die
Liebfrauen-Kirche zu Antwerpen, die Kirchen der Prärnon-
stratenser, der Franziskaner, der Dominikaner, der Augustiner
und die der Jesuiten, wo er sogar die Decken gemalt hat.
Der Saal, wo der König von England die Gesandten empfängt,
ist mit neun grossen Bildern seiner Hand geschmückt; sie
stellen die bedeutenderen Thaten des Königs Jakob vor und
dessen Einzug in England, nachdem er sich des Königreiches
Schottland versichert hatte. In Spanien sieht man in dem
Schlosse Torre della Parada, drei Meilen von Madrid, eine
Anzahl Bilder, die den Verwandlungen des Ovid entlehnt
sind. Der König hatte Rubens während seines Aufenthaltes
am Hofe die Maasse zu denselben nehmen lassen, damit er
sie nach seiner Bequemlichkeit und wenn er wieder zu Hause
angekommen sein würde, ausführen könnte. Und da diese
Bilder derart angeordnet sind, dass zwischen zweien immer
viel leerer Raum ist, so hat Snyders in diese Flächen Thier-
spiele gemalt.
Wenn es heisst ruhig leben, indem man sich mit den
Dingen beschäftigt, für Welche die Natur besondere Gaben als
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