Herzog von Buckingham.
Aufemlaz
n Madrid,
1628
257
schwächen, bald darauf einen seiner Leute nach Antwerpen
sandte, um ihm hunderttausend Gulden für seine Antiken und
den grösseren Theil seiner Bilder anzubieten, mit dem Auf-
trage ihm alles vorzuhalten, was ihn bestimmen könnte, um
sich von denselben zu trennen. Rubens bemerkte leicht die 18.
Leidenschaft, die der Herzog für Kunstwerke hatte, und liess
sich zu dem Wunsche bewegen, sie zu befriedigen, unter der
Bedingung jedoch, dasser, um sich über den Verlust seiner
Sammlung, auf die er so viele Liebe verwendet und die ihm
so viel Sorge gekostet hatte, zu trösten, Abgüsse von den
Marmorfiguren, deren er sich beraubte, machen liess, und dass
er auf diese Weise die Plätze, welche die Originale einnahmen,
füllte. Was die Oerter betrifft, wo die Bilder hingen, die er
verkauft hatte, so schmückte er sie mit seinen eigenen Werken.
Indessen dachte man auf den Frieden zwischen den Höfen
von Spanien und England im Jahre 1628, in der nämlichen
Zeit als der Marchese Spinola, der eine vollkommene Kennt-
niss der Verdienste von Rubens hatte, zu der Meinung
gelangte, dass Niemand geeigneter sei, über ihn zu verhandeln.
Er sprach davon mit der Infantin, welche durchaus diesen 19.
Gedanken billigte, und die Rubens zum Könige von Spanien
schickte, mit dem ausdrücklichen Auftrage, Mittel zum Frieden
vorzuschlagen und seine Verhaltungsbefehle zu empfangen.
Der König war so befriedigt von ihm und hielt ihn für so
würdig des Geschäftes, zu dem man ihn ihm gesandt hatte,
dass er, um seinem Verdienste mehr Glanz zu verleihen, ihn
zum Ritter machte und ihm die Stelle eines Sekretärs seines
geheimen Rathes verlieh, deren Bestallungsbrief er ihm aus-
fertigen liess, für ihn. und für seinen Sohn Albrecht als
Anwartschaft.
Während der Zeit, wo er in Spanien blieb, liess ihn der
König Kopien von einigen der schönsten Gemälde des Tizian
machen, die in Madrid sind, unter anderen von der Ent-
führung der Europa und dem Bad der Diana, in der Absicht,
die Originale dem Prinzen von Wales, der an denselben ein 20.
grosses Gefallen hatte, zu schenken. Dieser Prinz befand sich
am spanischen Hofe wegen der Heirath mit der Infantin:
Riegel I. I7