Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

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Philipp Rubens, des Meisters Neffen (1611-167291), dessen 
Inhalt hier von grosser Wichtigkeit ist. 
Philipp Rubens, Schöffe und Stadtschreiber zu Ant- 
werpen, war Vormund der minderjährigen Kinder von Rubens 
und Helene Fourment, sowie er auch von den volljährigen 
Söhnen Albrecht und Nikolaus mit Vollmacht in Bezug auf die 
Nachlassangelegenheiten versehen worden warf) Wenn also 
irgend Jemand den Quellen nahe stand, so war er es. Philipp 
schrieb nun aus Antwerpen am 11 Februar 1676 an Picard in Paris, 
den Gehülfen Roger de Piles, unzweifelhaft in Folge einer an 
ihn gerichteten Aufforderung. In diesemBriefe kommt folgende 
Stelle, die sich nach dem Vorangehenden auf eine Lebensbe- 
schreibung von Rubens bezieht, vor: „  . . je lui envoye donc 
cet abrege que j'ai tire' et dresse des memoires que son lils 
aisne' en a laisse." De Piles war also in den Besitz eines 
Lebensabrisses von Rubens gelangt, welchen Philipp Rubens, 
des Meisters Neffe, nach den Aufzeichnungen von dessen 
ältestem Sohne Albrecht, zusammengestellt hatte. Dies also 
ist die Quelle der „Vie de Rubens." Und nachdem R. de 
Piles diese Vie de Rubens hatte drucken lassen, schickte er 
zwei Exemplare derselben an Philipp Rubens mit der Bitte 
„d'en dire franchement sa pensee, afin qu'il la seconde edition 
je puisse reformer ce qui ne sera bien," worauf Philipp er- 
klärt: „je trouve votre livre fort exact, ifayant rien ä corriger 
que seulement quelques fautes," die sich auf einzelne unterge- 
ordnete Punkte bezogen. 
Philipp Rubens bestätigte also noch besonders und aus- 
drücklich die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der gedruckt bei 
R. de Piles vorliegenden Vie de Rubens. 
Durch diesen Einblick in die Entstehungsgeschichte der 
Schrift, gewinnt dieselbe eine urkundliche Bedeutung. 
_ R. de Piles war aber nicht der erste und nicht der einzige 
Schriftsteller, der sich an die Familie gewandt hatte, um Nach- 
L 
 Verachter, Gänäalogie etc. S. u. 
z) Gönard, Aanteekeningen. S. 38, 
achter, Tombeau de Rubens. S, 13. u. 
auch S. 233. 
76-80, 85, 93 ff.  
a. a. O. Vergleiche 
Ver- 
hier
	        
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