Der
Lebensabriss.
Nach R.
de Pi
Roger de Piles jener ausgezeichnete
Kunstschriftsteller, der sich mit lebhafter und dauernder Be-
geisterung zu Rubens hingezogen fühlte, veröffentlichte im
Jahre 1677 ein Buch "Conversations sur la connoissance de la
Peinture et sur le jugement, qubn doit faire des Tableaux, oü
par occasion il est parle de la Vie de Rubens et de quelques
uns de ses plus beaux ouvragesf") Im Jahre 1681 liess er eine
„Dissertation sur les ouvrages des plus fameux peintres" er-
scheinen, und auch diesem Buche hing er die „Vie de Rubens"
an. Ich habe leider die „Conversations" von 1677 nie gesehen,
vermuthe aber, dass die in denselben befindliche „Vie de
Rubens" und die den „Dissertations" von 1681 angehängte ein
und derselbe Druck sind. Beide Bucher sind in den „Recueil
de divers ouvrages sur la peinture et le coloris, par M. de
Piles" (Paris 1755) vollständig sammt der .,Vie de Rubens"
aufgenommen worden.
Ohne Zweifel wurde von R. de Piles dieser Lebensge-
schichte des grossen Künstlers eine besondere Bedeutung bei-
l) Einen Abriss vom Leben R. de Piles ist der zweiten Ausgabe
Seines „Abrege de 1a vie des peintres" (Paris 1715) vorangestellt.
2) Herr Ruelens sprach auf dem kunstwissenschaftlichen Kon-
gresse zu Antwerpen 1877 auch von einer Ausgabe von 1676, die
er selbst jedoch noch niemals zu Gesichte habe bekommen können.
(COmpte-rendu du congres artist. etc. Antwerpen 1878. S. 388).
Ich finde jedoch hinsichtlich dieser Ausgabe sonst keinerlei Auf-
klärung.