Der
ursprüngliche
Altar.
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zuhängen, und dachte nicht entfernt daran, „Epitaphien" auch
in den Fussboden zu legen. Wo aber ist nun das alte
Epitaph von Rubens, das die Wittwe und die Kinder haben
setzen lassen, geblieben?
Wir stellen dieser Frage eine zweite zur Seite: wo ist
der alte Alta rtisch, der vor 1755 in der Rubenskapelle stand,
geblieben?
Soll auf ihn auch etwa das „a posteris huc usque neglectum"
angewendet werden? Wir wissen, dass sich die Familie ver-
pflichtet hatte, einen Altar in dieser Kapelle zu errichten, wir
wissen, dass Rubens ein jährliches Todtenamt ftir sich selbst
verordnet hatte und dass dasselbe nach Herrichtung seiner
Kapelle in dieser selbst gefeiert wurde. f) Wir wissen auch,
dass am 28 September 1650 dem Marmorarbeiter Cornelis
van Mildert ein Stein übergeben wurde, den er zur Tafel für
diesen Altar bearbeiten sollte?) Wir wissen endlich, dass
schon die Gattin von Albrecht Rubens, die wenige Wochen
nach ihrem Manne im November 1657 starb, eine tägliche
Messe in dieser Kapelle gestiftet hatte. Und da dies letztere
doch einen ordnungsmässig eingerichteten Altar voraussetzt,
so steht hierdurch fest, dass der Altar bereits vor 1657
sich in der Kapelle befand. Dass diese ordnungsmässige
Einrichtung aber auch bis auf Parys fortbestand, geht daraus
hervor, dass noch Alexander Joseph, der letzte Rubens, in
seinem unterm 17 Juli 1751 eigenhändig geschriebenen Testa-
mente eine weitere tägliche Messe in dieser Kapelle, und zwar
für die Stunde um 11 Uhr Vormittags, stifteteß) Der letzte
Rubens hat also den 1751 in der Familienkapelle befindlichen
alten Altar noch für durchaus angemessen und würdig erachtet.
Diesen alten von den Angehörigen des grossen Meisters her-
gestellten Altartisch hat Parys ehestens nach dem Tode des
letzten Rubens entfernt und ihn durch die barocke Danco'
OtC.
S. t
Verachter, Tombeau. S. S.
2) T11. van Lerius, Notice des oeuvres d'art de Pöglisc St. Jacques
S. 117.
3) Verachter, Gönöal. S. 13, 16. Verzameling etc. II. 1-
37. 65.
15'?