Die P:
rys'sche Unternehmung von
W55.
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von Rubens in einer höchst barocken Umrahmung, die den
oben genannten beiden Umrahmungen entspricht. Eine gleiche
Umrahmung umschliesst die Wappen von Rubens und Helena
Fourment, welche über dem Altartische in der Höhe vom
untern Rahmstücke des Altarbildes angebracht sind; auch
sie sind von demselben Danco gearbeitet Wordenf) Unter
diesem letzteren barocken Wappenschilde beßndet sich nun die
Tafel mit der alten Widmung:
DOÄIINAX HELENA FORMENTIA VIDUA,
AC LIBERI, SACELLUM HOC, ARAMQUE AC
TABULAM, DEIPARÄE CULTUI CONSECRJXTU"
HEMORIAE RUBENIANAE L. M. PONl
DEDICARIQUE CURARUNT.
Es ist eine weisse Marmortafel mit schwarzen Buchstaben,
doch wurde sie in eine barocke Gestalt zurecht geschnitten
und mit einem falzartigen Rande versehen; auch wurden, da
sie die Breite des Altars nicht hatte, rechts und links glatte
marmorne Fullstücke angesetzt und durch ein schmales barockes
Rahmwerk mit der Tafel zu einem Ganzen verbunden.
Rechts von dem Altare und dem diesen zunächst stehenden
Fenster hängt an der Wand das marmorne Gedenkstück
von Albrecht Rubens und dessen Gattin, so wie es einst von
Artus Quellin dem älteren gearbeitet worden war. Ein
reich verziertes Rahmsttick im Style der Zeit um 1660 enthält
die von Gevaerts verfasste Grabschrift und die Wappen der
beiden Eheleute?)
Es zeigt sich also hier ein Thatbestand, aus dem hervorgeht,
dass Parys sogleich nach dem Tode des letzten Rubens sehr
einschneidende Ausführungen in der Rubenskapelle vorge-
nommen hat; dieselben geben sich schon bei oberflächlicher
Betrachtung durch ihre äusserst barocken Verzierungen als
Arbeiten aus der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts zu er-
kennen. Das, in Bezug auf die vorliegende Untersuchung
1) Verzameling u. s. w. II. 1. S. 63. Die NVappen mit
Verzierungen sind auch abgebildet in der Vlaamschen school
S. 141 ff.
2) Verzameling etc. H. 1. S. 67.
Riegel I. 15
den
1863