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Peter Paul Rubens:
Die Grnbsclnrift.
dass nur der Widmungszusatz erhalten war, der irgendwo bei
Seite gestellt worden sei, bis ihn Parys fand. Aber Basan sagt
ausdrücklich und bestimmt: „Sa Veuve et ses Enfants lui firent
eriger un Tombeau, sur lequel on lit cette Epitaphe." Diese
Erklärung eines durchaus glaubwürdigen und gewissenhaften
Schriftstellers steht gegen das Schweigen eines gewöhnlichen
namenlosen Büchermachers: sie wird hierdurch nicht erschüttert
werden können.
Nach den in vorstehendem gemachten Darlegungen wird
man wünschen müssen, sich darüber möglichst Klarheit zu
verschaffen, was denn eigentlich Parys im Jahre 1755 oder
doch um diese Zeit in der Rubenskapelle unternommen hat.
Aeusserlich hatte Parys zu dieser Unternehmung das
volle Recht, ja er wird sogar, angesichts des mit der J akobskirche
unterm 14 Marz 1642 geschlossenen Vertrages. als zur Instand-
haltung der Rubenskapelle verpflichtet angesehen werden
dürfen. Denn er war nach dem Aussterben des Mannesstammes
in der That der tiächste Nachkomme von Rubens. Die beiden
ältesten der fünf Kinder von Rubens und Helene Fourment
waren Klara Johanna (1632-4689) und Franz (1633-1678).
Klara heirathete Philipp van Parys ("f 1699); dieser Ehe
entspross ein Sohn Philipp Konstantin Joseph van Parys
(1- 1729). Unter den Kindern von Franz Rubens befand
sich Katharina Franziska H" 1717), die den eben genannten
Parys, ihren Vetter, heirathete. Beider Sohn ist Jan Baptist
Jakob van Parys, um den es sich hier handelt. Er war
durch Vater und Mutter, nach beiden Richtungen hin Urenkel
von Rubens. Bis zum Jahre 1752 aber stand ihm in der
Familie sein Oheim, der Bruder seiner Mutter, Alexander
Joseph Rubens voran, welcher seinerseits wieder eine van
Parys zur Frau hatte; er starb in dem genannten Jahre 1752
kinderlos?) Diese verwandtschaftlichen Verhältnisse werden
sich aus folgender Zusammenstellung mit einem Blicke über-
sehen lassen:
Gänäalogie.
Verachter,