Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

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musste, und auch zur Regelung der Zurückgabe der Güter 
ihres Mannes nach Maassgabe des Vertrages von Gent und 
des Erlasses von Marche-en-Famenne." 
Diess die Entdeckung, die Du Mortier's Phantastereien 
zur geschichtlichen Wahrheit machen soll! 
Und doch meldet Genard gleich hinterdrein, dass „die am 
27 Dezember 1576 und 27 Juni 1577 fälligen Zinsen der auf 
45 Pfund verminderten Rente des Jan Rubens erst am 2 De- 
zember 1579 bezahlt worden seien, und zwar an einen gewissen 
Willem van de Venne." Er hat also nicht bedacht, dass, 
xitüre Maria Rubens zu den von ihm behaupteten Zwecken 
im Mai 1577 in Antwerpen gewesen, sie selbst die seit dem 
27 Dezember 1576 fälligen. Zinsen hätte in Empfang nehmen 
müssen  und dass sie folglich, da sie es nicht gethan, auch 
gar nicht in Antwerpen gewesen sein kann. Denn dass die Zins- 
zahlung eingestellt gewesen, deutet er selbst nicht einmal an. 
Alle diese gewundenen, gewaltsamen und ungeheuerlichen 
Beweisführungen umgehen den Kern- und Angelpunkt der 
ganzen Frage, sie suchen die Grundlage derselben zu ver- 
schieben und auf dieser verschobenen Grundlage dann weiter 
vorzugehen und zu Schlüssen zu gelangen. Zuerst berufen 
sie sich auf eine sehr bedenkliche Urkunde, die Paryssche 
Grabschrift, und deuten diese selbst noch gewaltsam aus, um 
den Geburtstag von Rubens in den Mai 1577 setzen zu können. 
Die Hauptsache aber, dass der Aufenthalt der Maria Rubens 
noch 14 Tage vor ihrer Niederkunft in der Stadt Siegen ur- 
kundlich bezeugt ist, und dass aus dieser Thatsache, in Ver- 
bindung mit andern sicheren Umständen, geschlossen werden 
muss, sie habe sich von da nicht mehr entfernt, wird todt 
geschwiegen. Dieses Verfahren wird, um so auffälliger, als 
Genard sonst als ein gewissenhafter Schriftsteller bekannt ist, 
als er selbst früher, im Jahre 1855 schon, lediglich auf Grund 
der ersten Schrift Bakhuizens, unumwunden Siegen als den 
Geburtsort von Rubens anerkannt hatte l), als er selbst in dem 
übrigen Inhalt seiner "Aanteekeningen" werthvolle Urkunden 
1) Album der St. Lukasgilde etc. (Antwerpen 1855) S. 125: 
. te Siegen in Duitschland, van Antwerpsche ouders geboren."
	        
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