Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

Die 
Ansprüche 
Antwerpexfs von 
1877- 
197 
Köln, Antwerpen und Siegen, Stellung zu der Frage, hin- 
sichtlich des Ortes der Geburt nehmen mussten. Köln trat 
vor den klaren Gründen, die für Siegen sprachen, zurück, 
und selbst L. Ennen, der so lange als möglich die Ansprüche 
seiner Stadt vertheidigt hatte, erklärte sich für Siegen. Siegen 
seinerseits fasste den Beschluss, das Andenken des grössesten 
seiner Kinder durch eine am Rathhause anzubringende Ge- 
dächtnisstafel zu ehren, Welche an dem Festtage feierlich ent- 
hüllt werden sollte. Köln und Antwerpen wurden hierzu 
eingeladen. Köln gab dieser Einladung natürlich Folge, Ant- 
Werpen lehnte ab, sintemalen Peter Paul Rubens nicht in 
Siegen, sondern in Antwerpen geboren sei. Mit dieser letzteren 
Behauptung müssen wir uns nun noch einmal, und zwar aus- 
führlicher beschäftigen. 
Bürgermeister und Schölfen von Antwerpen schrieben 
auf die Einladung der Stadt Siegen wörtlich zurück: „Wir 
bedauern der Aufforderung nicht entsprechen zu können, 
denn Wir nehmen mit lauter Stimme für die Stadt Antwerpen 
die Ehre in Anspruch, die Wiege des berühmten Rubens ge- 
Wesen zu sein. Gerade um das Andenken an die Geburt 
dieses AIIIWCFPCIICI" Malers zu erneuern, veranstaltet unsere 
Stadt grossartige Feste, deren Glanz und Pracht des grossen 
Meisters würdig sein sollen." Diese grossartigen Rubensfeste 
wurden für die zweite Hälfte des Monats August angekündigt. 
Man war überrascht, erstaunt. Man fragte sich: was denn für 
neue Beweisstücke zu Gunsten von Antwerpen als Geburtsort 
von Rubens entdeckt sein möchten, was denn die zweite 
Hälfte des August mit dem dreihundertsten Geburtstag 
von Rubens, der auf den 28 Juni fällt, zu schaffen habe? 
Man erwartete Eitthüllungeil, Erklärungen  aber man em- 
pfing Enttäuschungen. 
Der Stadtarchivar von Antwerpen, P. Genard, hatte 
dieses undankbare Geschäft auf sich genommen. Warum? lässt 
sich aus dem später zu Sagenden vielleicht entnehmen. Schon 
um die Mitte des Monats Mai 1877 wurde ein Werk Genard's 
angekündigt: „P. P. Rubens. Aanteekeningen over den 
grooten meester en zijne bloedverwanten," und zwar 
mit dem Bemerken, dass demselben "für die bevorstehenden
	        
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