Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

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Peter Paul Rubens: 
Der Geburtsort. 
Sie war die zweite Gattin Wilhelms, die Mutter des grossen 
Moritz von Oranien und des Kurfürsten Moritz von Sachsen 
Tochter. Die Güter Wilhelms hatte Alba mit Beschlag belegt 
und darunter auch das Grundstück, auf welches die, übrigens 
nur 35,000 Reichsthaler betragende Mitgift der Prinzessin 
hypothekarisch eingetragen warJ) Hiergegen suchte sie nun 
aber von Köln aus vorzugehen, zunächst mit Hülfe des rechts- 
kundigen Jan Bets aus Mecheln und, als sie diesen in ihrer 
Sache an den Kaiser gesandt hatte, mit Hülfe des Doctor 
beider Rechte Jan Rubens aus Antwerpen. Der Verkehr 
der Prinzessin mit dem letzteren wurde bald sehr vertraut; 
Rubens ward ihr Geliebter, Liebhaber und Verführer. „Um 
zu sagen, wer der erste gewesen  erklärte er später  muss 
man vorweg bedenken, dass ich niemals die Kühnheit gehabt 
hätte, mich zu nähern, wenn ich gefürchtet hätte abgewiesen 
zu werdenil?) Doch diese Gesichtspunkte sind hier Neben- 
sache; die Frage der Schuld für Anna von Sachsen und Johann 
Rubens, Welche das Verbrechen eines doppelten Ehebruches 
auf sich geladen hatten, gehört nicht hierher. 
Die Prinzessin hatte Köln verlassen, ihre zwei Kinder aber 
sammt vier Magden und drei Hofbediensteten daselbst zurück- 
gelassen?) Alle diese Personen befanden sich unter dem 
Schutze des Johann Rubens, der, wie bemerkt, seine alte 
Wohnung verlassen hatte und in das weiland Dr. Rincksche 
Haus bei der Mattritiuskirche gezogen war, wo wahrscheinlich 
bis dahin die Prinzessin selbst gewohnt hatte. Dass die ganze 
Gesellschaft, die Rubenäsche Familie mit ihren Dienstboten 
und die Oranischen Prinzenkinder mit ihrem Hof, im August 
1570 vereinigt war, ist urkundlich beglaubigtß) 
Das Verhältniss der Prinzessin zu Rubens war indessen 
in der Familie Wilhelmls ruchbar geworden und veranlasste 
den Grafen Johfann von Nassau, Wilhelmls Bruder, im 
I) Ennelfs erste LSchrift. S. 12. Bakhuizen, 
13 u. 15. 
9) Bakhuizen, Het huwelijk etc. S. 136. 
3) Ennen's erste Schrift. S. 64. 
4) Ebenda. 
Het 
huwelijk.
	        
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