Volltext: Abhandlungen und Forschungen zur niederländischen Kunstgeschichte (Bd.1)

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Zur Geschichte der Schütter- 
und Regentenstücke. 
herren von der Kloveniersgilde in Amsterdam sitzen an einem 
Tische und der Diener des Duhlhauses bringt ihnen das 
Trinkhorn der Gilde. Ganz ähnlich sind die drei erwähnten 
Bilder des Bartholomäus van der Helst aus den Jahren 
1655, 1656 und 1657 angeordnet. Das bedeutendste derselben 
ist das letztere, welches „die Oberleute der St. Sebastians- 
Duhle in Amsterdam" darstellt. Vier schwarzgekleidete Herren 
sitzen da ganz in der Anordnung der Regentenstücke, aber 
der Gegenstand  sie verhandeln über die in ihren Händen 
befindlichen, kostbaren Schiesspreise  bezieht sich auf die 
Schützerei, auch sind im Hintergründe einige Schützen mit 
mehr als mannshohen Bögen zu bemerken. Früher wurden 
denn auch diese vier Herren nicht als Oberleute der Duhle, 
sondern als Bürgermeister angesehen, wie es z. B. im Texte 
zum FilhoPschen Werke, wo ein Stich des Gemäldes gegeben 
ist, geschiehtl). Dieser Stich ist nach der kleinen Ausführung 
vom Jahre 1653 gemacht, Welche im Louvre zu Paris (N0. 197) 
sich befindet. Das Gemälde selbst, im Grossen, trägt, wie be- 
merkt, die Jahreszahl 1657 und ist im Museum zu Amsterdam 
aufgehängt. 
Ehe wir uns nun zu den anderweitigen Regentenstücken 
wenden, möchten wir einfügen, dass auch die südlichen 
Niederlande, in ihrer Art, diese Wandlung und Bewegung 
mitmachten. Wie wir dort Schützenstücken in eigenthümlich 
kirchlicher Auffassung begegneten, so linden wir daselbst auch 
Regentenstücke, welche in derselben Weise gedacht und an- 
geordnet sind. Das Museum zu Brüssel besitzt einige dieser 
Werke, die recht bezeichnend sind und die wir als Beispiele 
hier anführen. 
Martin Pepyn, (T 1642), hat die vier Vorsteher des 
Waisenhauses in Brüssel gemalt, welche vor der heiligen Anna 
mit dem Jesusknaben und der heiligen Jungfrau knieen (N0. 264). 
Pieter van den Plas stellte 164.7 zehn Vorsteher einer 
Bruderschaft, kniend am Throne der Maria, in symmetrischer 
Anordnung unter Anlehnung an den alten Kirchenstyl dar 
auch 
1) Blatt N0. 609; ein Holzschnitt 
des peintres etc. Ecole holl. Bd. I. 
bei 
Blanc, 
Histoire
	        
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