Ende der Schütterstüclae.
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Leyden. Städt. Museum. N0. 132315. Jak. van der
Merck. 1657.
Diese drei Werke sind Bildnisse einzelner Schützen-
hauptleute in ganzen Figuren mit andern Schützen u. s. w.
als Hintergrund; sie wurden von dendlargestelltei]
selbst der Duhle geschenkt. Ihrem Wesen nach sind
sie eigentlich nicht mehr Schütterstücke zu nennen.
Man sieht, dass mit dem Schlusse des dreissigjährigen
Krieges, der auch den achtzigjährigen Freiheitskampf der
sieben Provinzen schloss, die Schtitterstücke im Wesentlichen
ihr Ende nahmen.
Doch glaube ich denselben hier noch ein Werk beizählen
zu müssen, welches freilich keine Schützen darstellt, aber das
den Frieden, welchen diese sieben Provinzen endlich mit ihrem
alten Bedränger, mit Spanien, schlossen, künstlerisch verherrlicht
und so doch hier wohl seine Stelle haben muss. Der Friede
wurde, wie schon bemerkt, am 15. Mai 1648 zu Münster ab-
geschlossen und beschworen. Dort befand sich Gerard
Terborch, der schon verschiedene der Gesandten abgeschil-
dert hatte und nun auch den Augenblick der Beeidigung
des Friedens malte. Aber Während die Schütterstücke immer
in Lebensgrösse gehalten sind, bediente sich Terborch eines
sehr kleinen Maasstabes. In wundervoller Ausführung, mit
ausgezeichneter Charakteristik malte er seine Niederländer
und die Spanier, die meisten schwarz einige doch auch bunt
gekleidet, hin. Dies hervorragende Werk befindet sich in der
National-Gallerie zu London (N0. 896), während Kopien oder
SOgenannte Wiederholungen mehrfach vorkommen; doch giebt
der Stich von Jonas Suyderhoef meist eine bessere Vor-
stellung des Werkes, als diese Kopien von fremden, zum
Theil wenig befähigten Händen.
Im Anschluss an eine Jahrhunderte alte Sitte, aus dem
Gefühle enger Gemeinsamkeit in Gesinnung und That hervor-
gegangen, sind die Schütterstücke ursprünglich Denkmäler
politischen Gemeinsinnes, gemeinsamen Zusammenhaltens und
Wirkens, Denkmäler republikanischer Gemeinsamkeit. Sie
haben ein durchaus weltliches und politisches Gepräge, und