rützel
lzeit des Bartl
van der Helst von 1648.
gemacht haben, dass sie mit ihren Schützenmahlzeiten ver-
einzelt blieben. Jedenfalls gaben sie um diese Zeit, soweit
man aus den mit Jahreszahlen bezeichneten Stücken schliessen
kann, mit vollem Bewusstsein und endgültig diese Art von
Darstellungen auf. Auch nirgend anderswo wurden dieselben
etwa später noch beliebt, mit Ausnahme von einigen ver-
einzelten Fällen, unter denen die berühmte Schützenmahlzeit
des Bartholomäus van der Helst von 1648 im Museum zu
Amsterdam (N0. 118) obenan steht.
Dieses ausserordentliche Gemälde stellt das Festmahl
vor, welches die Sankt Georgs-Gilde zu Amsterdam in
ihrem Schiesshause am 18. Juni 1648 abhielt, und zwar, wie
der Katalog bisher meldete, „nach dem Abschluss des Münster"
schen Friedens," oder wie der neue Katalog von 1880 sagt,
„zur Feier des Münstefschen Friedensschlusses." Von dieser
Beziehung zum Münstefschen Frieden wissen aber die älteren
Schriftsteller, Houbraken, Weyermann, Jan van Dycl; und
andere nichts; nach ihnen ist das Bild die „Schuttersmaaltijd
der St. Joris-Doelen" von 1648, wie sie regelrnässig alle Jahre
gehalten wurde. Erst die neueren Schriftsteller Kugler,
Waagen, E. Förster, Burger, Scheltema, Vloten, Ch. Blanc
und verschiedene andere reden von einem "Friedensfest-
mahl", von einem „Schützen-Friedensmahl", von einem „Fest-
mahl zum Abschluss des Westfälischen Friedens", als ob die
St. Georgsgilde zur Feier dieses Friedens, ausdrücklich und
besonders, ein Festmahl veranstaltet hätte. Wird dies, wie es
geschehen, auf den Frieden bezogen, welcher der westfälische
genannt wird, so_ zerfällt die Annahme in sich, da dieser
Friede erst am 24. Oktober zu Münster abgeschlossen worden
ist, also nicht gut schon am 18. Juni in Amsterdam gefeiert
werden konnte. Es bleibt also nur die Beziehung zu dem
Einzelfrieden übrig, der am 15. Mai zwischen Spanien und
den nördlichen Provinzen der Niederlande in Münster abge-
schlossen und beschworen worden ist. Und es ist unbestreit-
bar, dass die Schützenmahlzeit vom 18. Juni, wie der Katalog
Gestochen u. A. von W. Unger im Musäe
und in einer rossen Platte von J. W. Kaiser.
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Riegel I.
HEIL
d'Amsterdarn
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