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Muth und Tapferkeit folgen. Und in diesen ernsten Anklängen
an Geschehenes liegt gerade der tiefere geschichtliche Zug,
den diese YVerke trotz alles Gattungshaften haben.
Diesem Bilde folgt aus dem Jahre 1618 eine Schützen-
mahlzeit von Cornelis Engelszen Verspronck (N0. 114",
die jedoch nur ein Werk mittleren Ranges ist, sowohl im
Vortrage wie in der Auffassung. Die letztere namentlich ist
recht dürftig, indem die Schützen bei Tische förmlich Parade
stehen und sitzen.
Ferner folgen aus dem Jahre 161g zwei solche Stücke
von dem mehrmals genannten F. P. Grebber (N0. 48l9f:
auch hier ist wieder die Mahlzeit nicht eigentlicher Zweck,
sondern Anlass und Vorwand des Gruppenbildnisses, doch ist
die Tafel reichlich besetzt, so dass sie sich auch recht geltend
macht. Aehnlich ist auch das vorhin genannte Stück desselben
Meisters von 1610 gehalten.
Frans Hals selbst malte im Jahre 1627 noch zwei Mahl-
zeiten (No. 5516), dann aber verliess er diese Art von Dar-
stellungen ganz und gar, und kein einziges der Scl-rütterstücke,
die im Museum zu Haarlem sich befinden und eine spätere
Jahreszahl als 1627 tragen, ist eine Mahlzeit. F rans Hals er-
öffnet den Reigen dieser veränderten Attffassuitg mit einem
Gemälde von 1633 (N0. 57), das vierzehn Schützenoffiziere
der Kloveniersdoele darstellt, die an einem Tische versammelt
sind, und von denen der eine in einem albumartigen Buche
blättert und ein anderer eine Feder hält. Man kann ver-
muthen, ein Grund zu diesem Wechsel der Auffassung habe
in der Wahrnehmung gelegen, dass die Haarlemer Sitte
nirgend anderswo dauernden Beifall gefunden, und dass, viel-
leicht hierdurch veranlasst, Schützen wie Maler der Essdar-
stellungen überdrüssig geworden seien.
Wir führen nun einige der wichtigeren Schütterstücke.
welche vor dieser Wendung in der Auffassung der Haar-
lemer Darstellungen an andern Orten entstanden waren und
noch erhalten sind, hier auf und wenden uns zunächst nach
Delft.
Leider sind die drei Bilder von der Hand des Michiel