Zur Geschichte dm
Schütter
1d Regal
atücke.
andern Auflassung, der blossen Zusammenstellung der
Schützen, gefolgt. Ich nenne zuerst ein gut gemaltes Bild
mit dreizehn Schützen im städtischen Museum zu Alkmaar,
welches H. R. 1593 bezeichnet ist.') Ferner sieht man im
Rathhause zu Amsterdam ein Gemälde, wo zwei Reihen von
neun und zehn Brustbildern über einander, doch so dargestellt
sind, als 0b die Personen vor und hinter einer langen Tafel
sitzen. Die Auffassung ist ganz einfach natürlich, die Köpfe
zeichnen sich durch gute Charakteristik aus, die Malart ent-
spricht noch der älteren Behandlungsweise; dieses Bild (N0. S7)
ist mit dem Monogramm des Aert Pietersen:
und der Jahreszahl 1599 bezeichnet"). Auch das im Mu-
seum zu Rotterdam befindliche Schüttersttick von unbe-
kannter Hand, welches die Jahreszahl 1604 trägt, (N0. 359)
ist merkwürdig genug, indem die Schützen da alle stehend, in
drei Viertel-Figuren, erscheinen und ihre Spiesse aufrecht
halten: was denn einen gar kriegerischen Anblick gewährt,
und dem damaligen Schützenwesexi im Grunde wohl mehr
entsprechen mag als die Haarlemer Schtitzenmahlzeiten. Das
Bild stammt aus der alten StJorisdoele zu Rotterdam.
Die erste Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts ist nun die
Zeit der Blüthe für die Schütterstücke. Alle Städte, die
grossen wie die kleinen, suchten die Mode eifrig mitzumachen,
und diesem Bestreben 'verdankt Holland eine grosse Anzahl
von Kunstwerken, die, meines Erachtens, in Gemeinschaft mit
den Einzelbildnissen aus jener Zeit insofern den höchsten
Rang innerhalb der gesammten holländischen Malerei ein-
nehmen, als sie die Glanzzeit der Vaterländischen Geschichte
1) Ueber die zu Alkmaar befindlichen 15 Schütterstücke
W. Bruinvis im Nederl. Kunstbodcän 1880. R9 1T.
Y) Vergl. Kunstkronijk. 1374. S. 5.
vergl.