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in knieender Stellung anzubringen. Diese Sitte setzte sich bis
tief ins sechszehnte, ja ins siebzehnte Jahrhundert fort. Nicht
selten war ein solches Gemälde nur das Mittel, um die Bild-
nisse verwandter oder Verbündeter Personen zusammen dar_
zustellen; es war clesshalb nur ein Schritt, das Mittel fallen zu
lassen und die Bildnisse selbst zum alleinigen Zweck und
Inhalt der Darstellungen zu machen. Merkwürdig ist es, dass
dieser Schritt, der doch ein Schritt zur Verweltlichung hin ist,
zuerst, wie es scheint, gerade in geistlichen Kreisen geschah.
Utrecht, dieser Sitz mittelalterlicher Kunst in den nördlichen
Niederlanden, hat hier den Anstoss gegeben. Das Museum
daselbst besitzt fünf lange streifenartige Stücke mit den Brust-
bildern von Männern, die gemeinsam als Wallfahrer das heilige
Land besucht haben, von der Hand Jan Schoreells (N0. 71H-
75) und ein gleiches Stück von demselben Meister befindet
sich im Museum zu Haarlem (N0. 82). Dieses letztere trägt
die Jahreszahl 1520; die beiden älteren der Utrechter Stücke
gehören dem Jahre 1525 an.1) Diese Sitte erhielt sich zu
Utrecht in geistlichen Kreisen lebendig, wie das z. B. jenes
Gemälde mit den Brustbildern zweier Domherren, von der
Hand des Antonis Mor und vom Jahre 1544, darthut,
Welches das Museum zu Berlin besitzt (N0. 585A). Inzwischen
aber hatte dieselbe auch schon in weltlichen Kreisen Nach-
ahmung gefunden, wenn auch nur noch eine schüchterne und
Vereinzelte, so doch immerhin eine Nachahmung. Aber nach
Einführung der Reformation in den nördlichen Niederlanden
und dem Beginn der politischen Kämpfe wurde die Sitte dae
Selbst natürlich ganz und gar eine weltliche; als solche nahm
S16 eine neue Wendung und schon seit der zweiten Hälfte des
Sßchszehnten Jahrhunderts einen umfassenden Aufschwung.
Die holländischen Schützengilden sind es gewesen,
welche zuerst in neuer, cigenthümlichei" Weise diese Sitte auf-
nahmen und sie allmälich zu einem stehenden Gebrauche
CTWEIICTICH. Dabei nimmt man schon von Anfang an, zwei
VCfSchiedene Attffttssungen wahr, denen die Darstellungen
U Vergl. hier S.
van Scorel in het
66, sowie auch S. Muller,
mus. te Utrecht. Utrecht
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De schilderijen