Während der Unabhängigkeitskriege, welche die sieben
nördlichen Provinzen der Niederlande gegen Spanien führten.
Waren dort die Schützenvereine, die in Deutschland und
den Niederlanden während des fünfzehnten und sechszehnten
Jahrhunderts einer grossen Theilnahme sich erfreuten, zu
einer ganz besonderen Bedeutung gelangt. Diese Bedeutung
beruhte in dem Antheil, welchen die Schützen an jenen
Kämpfen selbst nahmen. Sie traten damit über die engeren
Grenzen der eigentlichen Schützengesellschaften heraus und
wurden militärisch geordnete Bürgerwehren, die besonders der
Vertheidigung ihrer Städte dienten. Was sie in dieser Hin-
sicht leisteten, ist aus der Geschichte der ruhmvollen Be-
lagerungen von Haarlem und Leyden in den Jahren 1572, 1573
und 1574 genugsam bekannt.
Noch heute bestehen eine grosse Menge von Schützen-
gesellschaften mit ihren Schiesshäusern in grossen und kleinen
Städten Deutschland's und der Niederlande, die ihr Festschiessen
Und Festessen haben wie ehedem die alten Verbände. Ja,
viele derselben, wie z. B. die in Braunschweig können ihren
Ursprung in „alte unvordenkliche Zeiten" hinauf verlegen,
andere wie z. B. die zu Weimar hausen noch auf demselben
Grund und Boden, oder wie z. B. die zu Brügge gar noch
nrdenselben Gebäuden wie vor Jahrhunderten. Die Gewohn-
heiten sind also ununterbrochen und lebendig fortgesetzt, und
Sfe gestatten, in Verbindung mit geschichtlichen und urkund-
lichen Nachrichten, sich eine Vorstellung von dem alten
SChutzenwesen zu bilden.
Der Ursprung desselben beruht auf dem uralten Rechte